Nach über 40 Jahren - Bienrode und Leiferde bekommen wieder Bahnhöfe

Die Planungsarbeiten beginnen bereits im November.

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(Symbolbild) | Foto: pixabay

Braunschweig. 45 Jahre nach Stilllegung der Bahnhöfe Leiferde und Bienrode sollen die beiden Ortschaften nun wieder an den schienengebundenen Personenverkehr angeschlossen werden. Zwar sei das Projekt laut Gisela Noske, Pressesprecherin des Regionalverbands Großraum Braunschweig (RGB) noch in einem frühen Stadium, man strebe jedoch an, die Stationen bis zum Jahr 2026 in Betrieb zu nehmen.


Das Planungsverfahren soll bereits im November beginnen. Die Finanzierung sei jedoch schon gesichert: Bund, Land und Regionalverband teilen sich die Kosten für die ersten Schätzungen zufolge fünf Millionen Euro teure Haltestelle in Leiferde und die 1,2 Millionen Euro teure Haltestelle in Bienrode. "Der Regionalverband hat genaue Vorstellungen von der Gestaltung und wird diese in der Planungsphase mit der DB Station&Service AG und dem Planungsbüro umsetzen. Der Regionalverband ist das Bindeglied zwischen den Belangen des Schienenpersonennahverkehrs (SPNV) und denen der Stadt und sichert so eine „Planung aus einem Guss“ ab", erklärt Noske unserer Online-Zeitung. "Außerdem", so Noske weiter, "ist es dem Regionalverband ein Anliegen, - wenn möglich - eine gute Verknüpfung des SPNV mit den von ihm geplanten Radschnellwegen abzusichern."

Vier Bahnsteige für Leiferde, einer für Bienrode


Dass Leiferde beinahe fünfmal so teuer ist wie die Haltestelle in Bienrode, liegt an den baulichen Gegebenheiten. In Bienrode muss nur ein Bahnsteig auf Höhe der Waggumer Straße gebaut werden. Dort soll eine parallele Busspur kurze Wege zwischen Bus und Bahn sichern. In Leiferde gabeln sich die Gleise jedoch in Richtung Salzgitter und Wolfenbüttel, sodass im V-Förmigen Delta der Gleise auf Höhe der Bahnhofstraße ganze vier Bahnsteige gebaut werden. Dort soll eine Busanknüpfung auf der Westseite erfolgen. "Von Leiferde soll auch Rüningen erschlossen werden. Die Planung durch die Stadt Braunschweig hat bereits begonnen", merkt Noske dazu an. Bahnhofsgebäude oder WCs soll es an beiden Haltestellen jedoch nicht geben.

Viel Veränderung seit den 70ern


Trendprognosen gehen von etwa 500 Ein- und Aussteigern in Leiferde und 750 Ein- und Aussteigern in Bienrode aus. Dass man jetzt wieder dort eine Haltestelle baut, wo sie früher abgerissen wurde, hänge laut Noske mit der veränderten Situation zusammen: "Beide Ortschaften haben sich in den 45 Jahren seit Stilllegung der alten Bahnhöfe sehr entwickelt. Das Gleiche gilt für die Verkehrsströme. Der Eisenbahnverkehr von heute ist mit ganztägigen 30- oder 60-Minutentakten und Zugverkehr bis spät in die Nacht mit der Bedienung in den 1970er Jahren überhaupt nicht zu vergleichen. Die Stationen sind sinnvolle Ergänzungen in einem an sich guten SPNV."


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