Neue Gesellschaft für Ambulante Palliative Versorgung


Volker Wagner, Geschäftsführer Diakoniestationen Harz-Heide gGmbH, Cornelia Apitz und Ulrike Brandes, Koordinatorinnen SAPV Harz-Heide gGmbH, Dr. med. Susanne Buchholz, Palliativmedizinerin und Fachärztin für Innere Medizin, Dr. med. Rainer Prönneke, Palliativmediziner und Chefarzt der Medizinischen Klinik Krankenhaus Marienstift, sowie Rüdiger Becker, Direktor der Evangelischen Stiftung Neuerkerode, informierten über die neu gegründete Gesellschaft (v. li.). Foto: Evangelische Stiftung Neuerkerode
Volker Wagner, Geschäftsführer Diakoniestationen Harz-Heide gGmbH, Cornelia Apitz und Ulrike Brandes, Koordinatorinnen SAPV Harz-Heide gGmbH, Dr. med. Susanne Buchholz, Palliativmedizinerin und Fachärztin für Innere Medizin, Dr. med. Rainer Prönneke, Palliativmediziner und Chefarzt der Medizinischen Klinik Krankenhaus Marienstift, sowie Rüdiger Becker, Direktor der Evangelischen Stiftung Neuerkerode, informierten über die neu gegründete Gesellschaft (v. li.). Foto: Evangelische Stiftung Neuerkerode | Foto: privat

Neuerkerode. Am gestrigen Mittwochnachmittag informierte die Evangelische Stiftung Neuerkerode über ihr jüngstes Familienmitglied im Versorgungsnetzwerk. Die neu gegründete SAPV Harz-Heide gGmbH führt die langjährige Tradition der Spezialisierten Ambulanten Palliativen Versorgung (SAPV) des Krankenhauses Marienstift fort und bündelt zukünftig die Palliativkräfte gemeinsam mit den Diakoniestationen Harz-Heide gGmbH. Das teilt die Evangelische Stiftung Neuerkerode mit.


Die Spezialisierte Ambulante Palliative Versorgung hat das Ziel, die Lebensqualität und die Selbstbestimmung unheilbar kranker Menschen zu erhalten, zu fördern und zu verbessern sowie ein würdevolles Leben und Sterben in vertrauter Umgebung zu ermöglichen. Sie stellt ein ergänzendes Angebot zur bisherigen Versorgung durch Haus- und Fachärzte sowie durch Pflegedienste dar. 17 Pflegedienste und 16 Palliativmediziner, zum Beispiel Hausärzte, sind bisher Kooperationspartner der neuen Gesellschaft. Ziel ist, das Palliativnetzwerk im ländlichen Raum weiter auszubauen, um auch dort die betroffenen Menschen bestmöglich zu versorgen.

Rüdiger Becker, Direktor der Evangelischen Stiftung Neuerkerode, sagte zur Neugründung: „Der demografische Wandel zeigt sich deutlich und erfordert unsere ganz besondere Aufmerksamkeit gegenüber alten und kranken Patienten. Wir stellen uns dieser Herausforderung mit unseren hochqualifizierten Mitarbeitenden, deren Kompetenzen wir nun bündeln und noch weiter stärken. Sie sorgen dafür, dass die von uns versorgten Menschen so lange wie möglich in ihrer vertrauten Umgebung gepflegt werden können.“

"Vom Harz bis zur Heide werden wir Patienten versorgen"


Volker Wagner, Geschäftsführer der Diakoniestationen Harz-Heide gGmbH, erläuterte: „Der Wirkungskreis der neuen Gesellschaft steckt schon im Namen: Vom Harz bis zur Heide werden wir Patienten versorgen. Mit Cornelia Apitz und Ulrike Brandes übernehmen zwei erfahrene Koordinatorinnen die Planung der Dienste, organisieren die Zusammenarbeit mit den Kooperationspartnern und sind erste Ansprechpartnerinnen für interessierte Neupatienten.“

Palliativmediziner Dr. med. Rainer Prönneke, Chefarzt der Medizinischen Klinik im Krankenhaus Marienstift, informierte: „Es ist eine Verpflichtung unserer Gesellschaft, sich mit den Schwächsten – den Sterbenden – auseinander zu setzen. Unser Zentrum für Palliativmedizin am Krankenhaus Marienstift steht als Teil des Netzwerkes, neben der spezialisierten ambulanten palliativen Versorgung, 24 Stunden am Tag, an sieben Tagen in der Woche, zur Verfügung. Die Aufnahme auf unsere Palliativstation ist nicht an einen Wohnort gebunden. Auch Patienten, die außerhalb Braunschweigs wohnen, werden selbstverständlich von uns aufgenommen.“

„Die Multimorbidität nimmt mit steigendem Alter zu."


Dr. med. Susanne Buchholz, Palliativmedizinerin und Fachärztin für Innere Medizin, erläuterte, dass in Zukunft auch immer mehr Patienten mit nicht-onkologischen Erkrankungen eine palliative Pflege benötigen werden: „Die Multimorbidität nimmt mit steigendem Alter zu. Einer von vier Menschen verstirbt an einer Krebserkrankung, aber drei von vier Menschen an chronischen Erkrankungen.“ Die Zahl der Todesfälle in Deutschland, die zuvor palliative Pflege erhielten, werde steigen: von 925.000 Todesfällen im Jahr 2015, prognostiziert sie eine Zunahme auf über 1.000.000 Todesfälle pro Jahr in 2040.


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