Neue Maßnahmen: Schunter soll wieder naturnaher werden

Ab Ende September rollen zwischen Ochsendorf und Beienrode die Bagger.

Struktur- und strömungsarm - so präsentiert sich die Schunter aktuell noch im Projektgebiet. Das Vorhaben des NLWKN soll das ändern.
Struktur- und strömungsarm - so präsentiert sich die Schunter aktuell noch im Projektgebiet. Das Vorhaben des NLWKN soll das ändern. | Foto: NLWKN

Beienrode/Braunschweig. Der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) treibt die umfangreiche Renaturierung der Schunter im Landkreis Helmstedt weiter voran. Nachdem an dem Fließgewässer in den letzten Jahrzehnten bereits eine Vielzahl von Maßnahmen durch den Unterhaltungsverband Schunter umgesetzt wurden, rollen ab Ende September nahe Beienrode wieder die Bagger. Im Rahmen der Arbeiten wird der strukturarmen Flussabschnitt auf einem zwei Kilometer langen Teilstück naturnah gestaltet. Die teilt der NLWKN mit.



Als „Gewässer II. Ordnung" gilt die Schunter als Prioritätsgewässer gemäß EU-Wasserrahmenrichtlinie (WRRL). Diese sieht vor, dass die Grund- und Oberflächengewässer der Mitgliedsstaaten verpflichtend in einen guten Zustand gebracht werden müssen. Diesen hat die Schunter aktuell trotz vielfältiger Bemühungen in den letzten Jahren noch nicht erreicht. „Im 19. Jahrhundert wurde die Schunter unter anderen für die Gewährleistung von Transporten von Holzstämmen aus dem Elm unnatürlich staureguliert und begradigt", erklärt Edith Büscher-Wenst von der NLWKN-Betriebsstelle Süd in Braunschweig die Hintergründe.

Naturnahe Gestaltung


Mit den jetzt startenden Arbeiten soll der Fluss wieder naturnaher gestaltet werden. Die Schunter erhält dabei unter anderem, zwei mäandrierende Laufänderungen auf südlich der Schunter gelegenen Flächen. Zusätzlich werden dem Gewässer durch den Einbau von Strömungslenkern aus Totholz, Raubäumen und Kies vielfältige und aus Sicht des Naturschutzes wertvolle Ufer- und Sohlenstrukturen zurückgegeben. Zugleich wird auf diese Weise die Vielfalt der in der Schunter vorkommenden Fließgeschwindigkeiten bei mittleren Wasserständen - die sogenannte Strömungsdiversität - erhöht. Auf den am neuen Gewässerverlauf liegenden Flächen erfolgt durch das Pflanzen von standorttypischen Gehölzen dabei auch die Einbeziehung der Aue in das Vorhaben.

„Der so geschaffene Gewässerabschnitt soll für diese Region typische Auestrukturen in Form von Altarmen, Auwäldern, Stillgewässern und flachen Senken erhalten. Diese dienen sowohl Fischen und anderen aquatische Lebewesen als Lebensraum als auch weiteren auetypischen Arten wie Fröschen, Libellen, Otter und Co", so Büscher-Wenst.

Die Arbeiten sollen noch Ende September beginnen. Die Planer gehen von einer rund achtwöchigen Bauzeit aus. Die Umsetzung des Vorhabens ist Teil eines EU-Förderprogramms zur naturnahen Entwicklung von Oberflächengewässern (NEOG).


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