Neuer Konzernbetriebsrat der Salzgitter AG gewählt

Als Vorsitzender des Konzernbetriebsrats wurde Hasan Cakir gewählt, der bereits seit 16 Jahren Betriebsratsvorsitzender der Salzgitter Flachstahl GmbH ist.

Der neue Konzernbetriebsrat der Salzgitter AG.
Der neue Konzernbetriebsrat der Salzgitter AG. | Foto: IG Metall Peine-Salzgitter

Salzgitter. Vor wenigen Tagen wurden 33 Mitglieder in den Konzernbetriebsrat der Salzgitter AG gewählt. Sie vertreten die Interessen der über 22.600 Wahlberechtigten an den deutschen Standorten der Salzgitter AG, darunter die Salzgitter Flachstahl-, die Ilsenburger Grobblech-, die Peiner Träger GmbH sowie die Mannesmannröhren-Werke. Das berichtet die IG Metall Salzgitter-Peine jetzt in einer Pressemitteilung.



Die Konstituierung des Konzernbetriebsrat ist am 28. Juni erfolgt. Als Vorsitzender des Konzernbetriebsrats wurde Hasan Cakir gewählt, der bereits seit 16 Jahren Betriebsratsvorsitzender der Salzgitter Flachstahl GmbH ist und vor einigen Monaten mit deutlicher Mehrheit als Betriebsrat wieder gewählt worden ist. Stellvertretender Vorsitzender des Konzernbetriebsrats ist Konrad Ackermann, der zugleich Betriebsratsvorsitzender der KHS GmbH am Standort Dortmund ist. Als Schriftführer des Konzernbetriebsrats wurde Dirk Markowski gewählt, der als Betriebsratsvorsitzender der Mannesmann Precision Tubes GmbH am Standort Bielefeld tätig ist.

"Wir wollen die CO₂-Emissionen senken"


Ein wichtiges Thema ist derzeit ist das Vorhaben, die Stahlproduktion CO₂-arm aufzustellen. Mit der Strategie 'Salzgitter AG 2030' sollen zukünftig alle Produkte und Prozesse dem Prinzip der ressourcenschonenden geschlossenen Energie- und Materialkreisläufe unterliegen. Das soll perspektivisch durch den Einsatz neuer Prozesse geschehen, bei denen Wasserstoff eine zentrale Rolle spielt. Der erste auf diese Weise produzierte Stahl soll 2025 angeboten werden. Um dieses Vorhaben umzusetzen, hat die Salzgitter AG ein milliardenschweres Investitionsprogramm unter dem Namen SALCOS aufgelegt, das seinen Schwerpunkt insbesondere in der Salzgitter Flachstahl GmbH hat.


"Die im Aufsichtsrat abgestimmte Strategie stellt den Menschen in den Mittelpunkt und ist der absolut richtige Weg", so Cakir am Rande der heutigen Aufsichtsratssitzung. "Wir wollen die CO₂-Emissionen in unserer Produktion zukünftig mit der Hilfe von Wasserstoff drastisch senken. Nur dann können wir unsere Arbeitsplätze nachhaltig sichern, die Akzeptanz der Beschäftigten für den ökologischen Umbau gewinnen und unsere Industriestandorte stärken." Statt Hochöfen werden zukünftig Direktreduktionsanlagen Stahl produzieren. Zukünftig wird Wasserstoff, anstatt klimaschädliche Kokskohle, als Reduktionsmittel und Energieträger eingesetzt werden.

"Grünen" Stahl produziert die Salzgitter AG aber trotzdem schon. Dafür braucht sie aber keinen Wasserstoff, sondern verwendet Elektrolichtbogenöfen, mit Erdgas beheizt, welches zunehmend durch erneuerbare Energien ersetzt wird, um den recycelten Stahlschrott einzuschmelzen. Die CO₂-Emissionen sind laut Stahlhersteller im Gegensatz zu einer Stahl-Neuproduktion um 66 Prozent geringer. Perspektivisch will der zweitgrößte deutsche Stahlhersteller seine CO₂-Produktion um 95 Prozent verringern.

"Der Vorstand muss endlich seine Hausaufgaben machen"


"Wir werden viel Geld brauchen, auch um eine vorausschauende Personalplanung für eine gemeinsame Zukunft zu entwickeln, die vom Vorstand unter Beteiligung des Betriebsrates konzipiert und umgesetzt werden muss. Schließlich müssen unsere Kolleginnen und Kollegen auch mit den neuen technischen Anlagen vertraut gemacht werden. Dafür braucht es weitreichende Qualifizierungsmaßnahmen, die ich bisher noch nicht sehe", so der Gewerkschaftler. "Der Vorstand muss endlich seine Hausaufgaben machen und ein umfangreiches Qualifizierungsprogramm auflegen, welches den Mitarbeiter in den Mittelpunkt rückt. Darüber hinaus brauchen wir Beschäftigungskonzepte, um in der Übergangsphase von der Hochofenroute auf die Elektroofenroute beide Anlagen parallel betreiben zu können. Das bedeutet aber, dass hier ausreichend viele Menschen beschäftigt sein müssen, um diesen parallelen Betrieb der Anlagen aufrechterhalten zu können", so Cakir abschließend.


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