Berlin. In Ostdeutschland werden deutlich mehr Kleinkinder in Kindertagesstätten betreut als im Westen des Landes. Das geht aus dem Monitoringbericht 2023 des Bundesfamilienministeriums für rund 60.000 Kindertageseinrichtungen hervor, über den die "Rheinische Post" in ihrer Samstagausgabe berichtet.
Insgesamt gehen demnach bundesweit gut 35 Prozent der Kinder unter drei Jahren in die Kita. In westdeutschen Bundesländern waren es mit einem Anteil von knapp 32 Prozent weiterhin deutlich weniger als in ostdeutschen Ländern mit gut 53 Prozent. Beim Betreuungsschlüssel sieht es anders aus: Hier steht Baden-Württemberg am besten da. Eine pädagogische Fachkraft betreute dort im Schnitt drei Kinder unter drei Jahren. In Mecklenburg-Vorpommern ist wiederum eine Person für fast sechs Kinder zuständig - das ist das bundesweit ungünstigste Verhältnis.
Insgesamt verbesserte sich die Qualität in den Kitas im Vergleich zu den Vorjahren leicht. Bundesweit betreute in den Kitas bei den unter Dreijährigen etwa eine Person vier Kinder. Bei den älteren Kindern bis zum Schulantritt waren es weniger: Eine pädagogisch tätige Person war hier für fast acht Kinder verantwortlich. Der Anteil der Kinder mit Migrationshintergrund lag der Untersuchung zufolge bundesweit im Schnitt bei gut 29 Prozent - zwei Drittel von ihnen hatten Deutsch nicht als Muttersprache.
Ministerin Lisa Paus (Grüne) sagte, frühkindliche Bildung sei "ein zentrales Element, wenn es darum geht, Bildungserfolg und familiäre Herkunft zu entkoppeln". Auch mit Blick auf den Fachkräftemangel und die Folgen der Corona-Pandemie seien "Investitionen im Kita-Bereich so wichtig wie nie". Sie betonte: "Auch über 2024 hinaus gibt es Handlungsbedarf." Für die Studie wurden Daten von Kitas im Jahr 2022 erhoben. Damals sind etwa 3,5 Millionen Kinder bundesweit in den Tagesstätten betreut worden.
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