Wolfsburg. Entwicklungsdienstleister sind für die IG Metall Wolfsburg noch stärker in den Fokus gerückt: Mit dem neuen Team Engineering & IT intensiviert die Gewerkschaft ihre Unterstützung bei den Entwicklungsdienstleistern.
Auf Einladung der IG Metall diskutierten rund 40 Teilnehmer aus den Ingenieursbetrieben in Wolfsburg kürzlich mit dem Team über die künftige gewerkschaftliche Arbeit in ihren Betrieben.
Anfang Januar nahm das Team Engineering & IT in der Geschäftsstelle seine Arbeit auf. Damit wird die IG Metall in Wolfsburg den sich wandelnden Verhältnissen bei den Entwicklungsdienstleistern gerecht. Deren Beschäftigtenzahlen waren in den vergangenen Jahren stark gestiegen. Allein im Unternehmen Bertrandt hat sich die Zahl der Beschäftigten von 2012 bis 2017 fast verdoppelt. Und auch bei IAV am Standort Gifhorn sind in den vergangenen fünf Jahren etwa 800 Beschäftigte dazu gekommen.
„Diese Veranstaltung soll der Auftakt für eine Gesprächsreihe sein, zu der wir künftig regelmäßig einladen wollen. Ein wichtiger Aspekt soll dabei jeweils die Praxisnähe zu den hiesigen Betrieben sein“, kündigte Lothar Ewald an, Zweiter Bevollmächtigter der IG Metall Wolfsburg. Der stellvertretende VW-Betriebsratsvorsitzende Stephan Wolf sagte in seinem Vortrag: „Volkswagen befindet sich in einer außergewöhnlichen Situation. Das wirkt sich selbstverständlich auch auf unsere Partnerfirmen aus. Der anstehende Wandel bei Volkswagen ist auch eine Herausforderung für die Ingenieurdienstleister.“
Vorteile der gewerkschaftlichen Arbeit aufgezeigt
Mark Bäcker, Betriebsratsvorsitzender IAV GmbH in Gifhorn, sowie Semcon-Betriebsrat Thomas Preuss referierten zur aktuellen Lage ihrer Betriebe und zeigten die Vorteile gewerkschaftlicher Arbeit bei den Entwicklungsdienstleistern auf. „Ein Betriebsrat ist nicht der Verhinderer von Fortschritt in den Unternehmen. Und eine Tarifbindung bedeutet nicht den Verlust von Unternehmenserfolg“, betonte Mark Bäcker. Thomas Preuss ergänzte: „Die Beschäftigten bei Semcon befinden sich seit einem Jahr in Kurzarbeit. Bisher wurde kein Arbeitsplatz gekündigt und kein Arbeitsvertrag verändert. Ohne Betriebsrat wäre dies sicherlich anderes verlaufen.“
Die anschließenden Diskussionen im Otto-Brenner-Saal des Gewerkschaftshauses drehten sich neben der Vergabe von Projekten durch Volkswagen auch um die Bedingungen bei den Entwicklungsdienstleistern. Ein Stundenlohn von 11,50 Euro und eine personelle Unterbesetzung in den Projekten sei keine Seltenheit. „Mark Bäcker hat es am Beispiel IAV deutlich gemacht, wie erfolgreich ein Betriebsrat arbeiten kann. Ihr müsst euch in der IG Metall organisieren. Nur so können wir euch unterstützen“, sagte Lothar Ewald.
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