Hannover. Der niedersächsische Arbeitsminister Andreas Philippi hat die für Januar geplante Erhöhung des Mindestlohns auf 13,90 Euro verteidigt und sich für eine höhere Tarifbindung ausgesprochen. Das teilte das Landessozialministerium mit.
Philippi reagierte damit auf eine aktuelle Studie des Ifo-Instituts, die negative wirtschaftliche Folgen des Mindestlohns thematisiert hatte.
Philippi wies die Kritik zurück und verwies auf die Einführung des Mindestlohns im Jahr 2015. Damals seien ähnliche Warnungen vor einer Wirtschaftskrise nicht eingetreten.
Stattdessen hätten Millionen Beschäftigte profitiert und die staatlichen Transferleistungen seien gesunken. Der Minister erklärte, höhere Löhne stärkten den Konsum und kurbelten die Wirtschaft an, statt sie zu schwächen.
Der Minister forderte zudem, die Tarifbindung und Mitbestimmung zu stärken.
Nach Berechnungen des DGB verursache die sogenannte Tarifflucht in Niedersachsen Schäden in Höhe von 7,6 Milliarden Euro bei den Sozialkassen und Steuerausfällen. Die Gesamtbilanz liege bei 14,3 Milliarden Euro.
Diese Entwicklung führe zu weniger öffentlichen Investitionen und belaste den Sozialstaat, so Philippi.
Arbeitsminister Philippi verteidigt Mindestlohnerhöhung und fordert mehr Tarifbindung
Der niedersächsische Arbeitsminister Andreas Philippi hat die für Januar geplante Erhöhung des Mindestlohns auf 13,90 Euro verteidigt und sich für eine höhere Tarifbindung ausgesprochen.
Andreas Philippi (Archiv) | Foto: Über dts Nachrichtenagentur

