Bundesbehörde stoppt Hannovers Cannabis-Forschungsprojekt

Die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung hat Deutschlands erstes Cannabis-Modellprojekt abgelehnt, das in Hannover und Frankfurt umgesetzt werden sollte.

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Cannabis (Archiv)
Cannabis (Archiv) | Foto: Über dts Nachrichtenagentur

Hannover. Die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung hat Deutschlands erstes Cannabis-Modellprojekt abgelehnt, das in Hannover und Frankfurt umgesetzt werden sollte. Das teilten die Stadt Hannover und die Medizinische Hochschule Hannover am Dienstag mit.


Das Vorhaben sah eine kontrollierte Cannabis-Abgabe in mehreren Verkaufsstellen mit wissenschaftlicher Begleitung vor. Die Behörde begründete ihre Entscheidung damit, dass das Konsumcannabisgesetz keine rechtliche Grundlage für ein solches Modellprojekt biete. Der Antragsteller Sanity Group hat bereits Widerspruch eingelegt.

Hannovers Sozialdezernentin Sylvia Bruns kritisierte die Ablehnung und betonte, das Projekt hätte wichtige Erkenntnisse für die Drogenpolitik liefern können. Das auf fünf Jahre angelegte Projekt sollte volljährigen Hannoveranern legalen Zugang zu Cannabisprodukten ermöglichen. Eine vorherige Stichprobenerhebung in Hannover hatte Spuren von verbotenen Pestiziden und Kokain in Schwarzmarkt-Cannabis nachgewiesen.

Die wissenschaftliche Leiterin der MHH bedauerte die Entscheidung, da so keine faktenbasierten Erkenntnisse für künftige Drogenpolitik gewonnen werden könnten.

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