Niedersachsens Feuerwehr traf sich in Braunschweig


Zahlreiche prominente Besucher waren zur 105. Landesverbandsversammlung des Landesfeuerwehrverbandes Niedersachsen gekommen. Fotos: Meißner
Zahlreiche prominente Besucher waren zur 105. Landesverbandsversammlung des Landesfeuerwehrverbandes Niedersachsen gekommen. Fotos: Meißner | Foto: privat

Braunschweig. Am 24. Mai fand in der Stadthalle die 105. Landesverbandsversammlung des Landesfeuerwehrverbandes Niedersachsen (LFV-NDS) statt. Der Präsident des LFV-NDS, Regierungsbrandmeister Karl-Heinz Banse, konnte neben den anwesenden 225 stimmberechtigten Delegierten aus ganz Niedersachsen rund 180 weitere Gäste zur Versammlung begrüßen.


Zu den besonderen Gästen zählten unter anderem der Vizepräsident des Niedersächsischen Landtages, Klaus-Peter Bachmann, Innenminister Boris Pistorius, der Oberbürgermeister der Stadt Braunschweig, Ulrich Markurth, das Vorstandsmitglied der Öffentlichen Versicherung Braunschweig Dr. Stefan Hanekopf, der Vizepräsident des Deutschen Feuerwehrverbandes Dr. Christoph Weltecke sowie zahlreiche weitere Spitzenvertreterinnen und -vertreter aus Feuerwehr, Politik und Verwaltung. Eröffnet wurde die Versammlung musikalisch durch den Feuerwehr-Musikzug Thune.

In seiner Begrüßungsrede betonte Oberbürgermeister Markurth das gute Miteinander der Feuerwehren in der Stadt Braunschweig, denn die rund 400 Berufsfeuerwehrangehörigen und die rund 1.100 ehrenamtlichen Feuerwehrmitglieder der Freiwilligen Feuerwehren des Stadtgebietes erbringen eine hervorragende Leistung. Ohne die Freiwilligen Feuerwehren wäre der Brandschutz nicht zu gewährleisten, so Markurth weiter. Zum Ende seines Grußwortes wünschte er der Versammlung einen guten Verlauf.

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Die Stadthalle war gut besucht. Foto:


Feuerwehrbedarfspläne sollen Pflicht werden


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Karl-Heinz Banse Präsident Landesfeuerwehrverband. Foto:



In seinem umfangreichen und sehr informativen Jahresbericht ging LFV-Präsident Karl-Heinz Banse zunächst auf die allgemeine Situation bei den Feuerwehren im Land Niedersachsen ein. Besonders kritisch betrachte er die aus finanziellen Erwägungen „verordnete“ Zusammenlegung von Ortsfeuerwehren, hierbei werden Kameradinnen und Kameraden teilweise verprellt und die Motivation sinke bei den Betroffenen, so Banse. Bei Kommunen mit einem Feuerwehrbedarfsplan treten diese Schwierigkeiten weniger auf, auch vor diesem Hintergrund fordere der Landesfeuerwehrverband die Aufnahme einer Regelung zur Verpflichtung der Kommunen zur Erstellung von Feuerwehrbedarfsplänen in das Niedersächsische Brandschutzgesetz.


Besonders Erfreuliches konnte der LFV-Präsident den Anwesenden aus dem Bereich der Aus- und Fortbildung berichten. So kann, dank der finanziellen Unterstützung des Landes Niedersachsen, der Ausbau beziehungsweisedie bauliche Optimierung des Standortes Celle-Scheuen der Niedersächsischen Akademie für Brand- und Katastrophenschutz (NABK) voraussichtlich um ganze zehnJahre verkürzt werden. Auch wird das Personal im Lehr- sowie im Servicebereich der NABK erhöht.

Novellierung des Brandschutzgesetztes


Einen besonderen Punkt stellt die Novellierung des Niedersächsischen Brandschutzgesetztes dar. Mit seinem sogenannten „Berliner Papier“ setzte der Landesfeuerwehrverband ein klares Zeichen. Stellenweise sehr emotional diskutiert wurde innerverbandlich die Dienstaltersobergrenze für Mitglieder der Einsatzabteilung der Freiwilligen Feuerwehren. Diese liegt zurzeit bei einem Lebensalter von 63 Jahren. Im Rahmen einer durchgeführten Umfrage unter allen Mitgliedsverbänden des LFV-NDS sprachen sich 60 Prozentder Befragten für eine Anhebung der Dienstaltersobergrenze aus, so Banse.

Mit Blick in die Zukunft ging der LFV-Präsident auch auf das anstehende 150-jährige Bestehen des Landesfeuerwehrverbandes im kommenden Jahr, welches zu unterschiedlichen Zeiten an verschiedenen Orten, unter anderem mit einer Feuerwehrmeile im September 2018 in Lüneburg, gefeiert werden soll ein. Zum Ende seines Berichtes reflektierte Banse in kurzen Zügen die vergangenen vier Jahre seiner Amtszeit als LFV-Präsident und bedankte sich zum Abschluss seiner mündlichen Ausführungen für das entgegengebrachte Vertrauen in seine Person.

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Klaus Peter Bachmann. Foto: privat


Das Land in die Verantwortung nehmen


Landtagsvizepräsident Klaus-Peter Bachmann (MdL) betonte in seinem Grußwort die gute Arbeit der Feuerwehren, insbesondere im Hinblick auf die Flüchtlingssituation. Er ging sodann ebenfalls in kurzen Sätzen auf die bevorstehende Änderung des Niedersächsischen Brandschutzgesetzes ein. Aber auch beim Katastrophenschutzgesetz muss das Land in die Verantwortung genommen werden, betonte Bachmann. Am Ende seiner Ausführungen gab er klar zu verstehen, dass er auch nach Beendigung seiner Amtszeit als Vizepräsident des Niedersächsischen Landtages den Feuerwehren erhalten bleibe und gerne mehr Verantwortung in LFV-Gremien übernehmen würde.

Fake-News als Problem


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Boris Pistorius. Foto: privat



Innenminister Boris Pistorius stellte am Anfang seiner Ansprache die Problematik der sogenannten „Fake-News“ dar. Er berichtete darüber hinaus, dass der niedersächsischen Landesregierung die Stärkung und die Ausbildung der Feuerwehren sehr wichtig ist und dass daher erhebliche finanzielle Mittel in die NABK investiert werden. Ein Meilenstein ist der Ausbau des NABK-Standortes Celle-Scheuen. Auch er sehe die Zusammenlegung von Feuerwehren lediglich als allerletztes Mittel, betonte der Innenminister.

In seinem Kurzbericht ging Landesjugendfeuerwehrwart André Lang auf statistische Werte ein. So sind in den Jugendfeuerwehren des Landes rund 42.000 Jugendliche aktiv und die Kinderfeuerwehren konnten einen Zuwachs von rund 1.500 Kindern verzeichnen.

Landesfrauensprecherin Karla Weißfinger berichtete im Rahmen ihres Kurzberichtes ebenfalls über steigende Mitgliederzahlen im Bereich der Feuerwehrwehrfrauen.

Präsidenten wurden wiedergewählt


Einer der herausragenden Tagesordnungspunkte an diesem Tag waren die Wahlen. So stand unter anderem das Amt des LFV-Präsidenten und des LFV-Vizepräsidenten der LFV-Bezirks-Ebene Hannover turnusmäßig zur Wahl an. Für beide Ämter wurde jeweils eine Wiederwahl der bereits amtierenden Funktionsträger vorgeschlagen. Weitere Kandidaturen um die benannten Positionen waren nicht zu verzeichnen. Im Rahmen der sodann durchgeführten Wahlvorgänge wurde Regierungsbrandmeister Karl-Heinz Banse für eine weitere Amtszeit von sechs Jahren zum LFV-Präsidenten und Kreisbrandmeister Klaus-Peter Grote für eine weitere Amtszeit von sechsJahren zum LFV-Vizepräsidenten der LFV-Bezirks-Ebene Hannover von den anwesenden Delegierten einstimmig wiedergewählt.

Als neuer LFV-Fachberater „Recht“ stellte der LFV-Präsident den Rechtsanwalt und Brandmeister Ludolf von Klenke vor. Prof. Dr. André Gottschalk wurde zum neuen Landesfeuerwehrarzt des LFV-NDS bestellt. Zum Vorsitzenden des Beirates des LFV-NDS wurde Landtagsvizepräsident Klaus-Peter Bachmann (MdL) bestellt.

Die weiteren Personalien, die in der Versammlung behandelt worden sind, gestalten sich wie folgt:

  • Als neuer Beisitzer der LFV-Bezirksebene Braunschweig im LFV-Vorstand wurde Kreisbrandmeister Olaf Kapke (Kreisfeuerwehrverband Helmstedt) für eine Amtszeit von vier Jahren bestätigt.

  • Regionsbrandmeister Karl-Heinz Mensing (Feuerwehrverband Region Hannover) und Kreisbrandmeister Bernd Kühle (Kreisfeuerwehrverband Northeim) wurden für eine weitere Amtszeit von vier Jahren als Beisitzer der LFV-Bezirksebene Hannover im LFV-Vorstand bestätigt.

  • Als neue Beisitzer der LFV-Bezirksebene Lüneburg im LFV-Vorstand wurden die Regierungsbrandmeister Thomas Friedhoff und Dieter Ruschenbusch für eine Amtszeit von vier Jahren bestätigt.

  • Für die Landesgruppe Werkfeuerwehren im LFV-NDS wurde der Vorsitzende der benannten Landesgruppe, Werkbrandschutzleiter Joachim Vogt, für eine weitere Amtszeit von vier Jahren bestätigt.


Die ehemaligen LFV-Vorstandsmitglieder Kreisbrandmeister Hans-Hermann Fehling (Kreisfeuerwehrverband Verden), Kreisbrandmeister Dirk Heindorff (Landkreis Celle) und Kreisbrandmeister Karl-Heinz Niesen (Landkreis Göttingen) wurden mit der Ehrenmitgliedschaft im LFV-NDS geehrt.

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Karl-Heinz Banse, Hans-Hermann Fehling, Dirk Heindorff, Karl-Heinz Niesen (v. li.). Foto: privat



Ferner wurden die nachfolgend aufgeführten Ehrungen vollzogen:


  • Der Vorsitzende des Stadtfeuerwehrverbandes Braunschweig, Abschnittsbrandmeister Wolfgang Schulz, wurde mit dem Ehrenkreuz des Deutschen Feuerwehrverbandes in Gold geehrt.

  • Die LFV-Vorstandsmitglieder Regionsbrandmeister Karl-Heinz Mensing und Stadtbrandmeister Gerhard Glane (Georgsmarienhütte) wurden mit der Ehrennadel des LFV-NDS in Silber geehrt.


Von der Firma „Feuerwehrhelden“ überreichte Geschäftsführer Bernd Meierbeck einen Spendenscheck über 1.000 Euro für den Sozialfonds des LFV-NDS an LFV-Präsident Karl-Heinz Banse und LFV-Vizepräsident Uwe Quante.

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Spendenübergabe Feuerwehrhelden. Foto: Dontscheff



Im Foyer und im Außenbereich der Stadthalle gab es für alle Delegierten und Besucher viel zu sehen. Vor der Stadthalle hatte die Feuerwehr Braunschweig einige interessante Feuerwehrfahrzeuge ausgestellt. In der Stadthalle präsentierten sich das Archiv des LFV-NDS, die Feuerwehr-Unfallkasse Niedersachsen, die Firma Vodafon sowie die Firma SBSCOM und die Firma FeuReX Nord mit interessanten Ausstellungen.

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Die 105. Landesverbandsversammlung findet am 26. Mai 2018 in Celle statt. Foto: privat


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