Niedriger Rhein-Pegel bedroht Industrieproduktion

Der niedrige Pegelstand des Rheins könnte die Schifffahrt nach Expertenmeinung deutlich beeinträchtigen und zu Produktionseinbußen der deutschen Industrie führen. "Fällt der Pegel bei Kaub über eine längere Zeit unter die kritische Marke von 78 Zentimetern, wird für einige Fabriken der Nachschub knapp und sie können weniger produzieren", sagte Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer der "Bild" (Dienstagausgabe).

von


Rheinkniebrücke am Rhein bei Düsseldorf
Rheinkniebrücke am Rhein bei Düsseldorf | Foto: via dts Nachrichtenagentur

Berlin. Der niedrige Pegelstand des Rheins könnte die Schifffahrt nach Expertenmeinung deutlich beeinträchtigen und zu Produktionseinbußen der deutschen Industrie führen.


"Fällt der Pegel bei Kaub über eine längere Zeit unter die kritische Marke von 78 Zentimetern, wird für einige Fabriken der Nachschub knapp und sie können weniger produzieren", sagte Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer der "Bild" (Dienstagausgabe). "Dieser Effekt schlägt messbar auf die gesamte deutsche Industrieproduktion durch."

Laut Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung können Containerschiffe wegen der niedrigen Pegelstände nur noch maximal 50 Prozent der sonst üblichen Ladung an Bord nehmen. Bei Kaub könne der Pegel demnächst unter die Marke von 78 Zentimetern fallen, sagte ein Sprecher der Zeitung.

Der Rhein gehört zur wichtigsten Infrastruktur für den Transport von Kohle, Rohöl und Erdgas. Manuel Frondel vom Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung RWI spricht von einem großen Problem, das der deutschen Politik schon lange bekannt ist. "Passiert ist noch nichts. Bleibt zu hoffen, dass nun die Mittel des Infrastrukturfonds dafür genutzt werden", sagte Frondel der Zeitung. Die Fahrrinne des Rheins müsste, so sieht es der Bundesverkehrswegeplan 2030 vor, auf einer Länge von 50 Kilometern vertieft werden. Die Maßnahme ist allerdings umstritten, unter anderem aufgrund einer dadurch steigenden Hochwassergefahr.