Berlin. Die deutsche Schauspielerin Nina Hoss beteiligt sich am Streik der US-Schauspielergewerkschaft SAG-AFTRA. "Auch ich streike, mein aktuelles Projekt in den USA ist verschoben worden", sagte sie der Wochenzeitung "Die Zeit". Ein Grund für ihre Teilnahme sei unter anderem der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) bei Dreharbeiten.
Es gehe ihr darum, "einen fairen Weg zu finden, damit wir uns nicht als durch die KI austauschbare Ware empfinden", so Hoss. Sie wolle nicht "eines Tages in einem dieser stapeldicken Verträge unter dem Kleingedruckten finden, dass mit der Rolle Gesicht und Körper verkauft werden - und dann in jeder Szene alles, was den Produzenten nicht gefällt, digital verändert werden kann." Die Darstellerin sagte weiter, dass sie die Bedrohung als existenziell empfinde: "Es geht um den Berufsstand Schauspieler." Es gehe auch nicht nur um die Rechte der "Superverdiener", in den USA hätte ungefähr 70 Prozent der Darsteller noch einen oder zwei weitere Jobs.
Deshalb müsse künftig etwa die Erstellung von Probeaufnahmen, sogenannten Casting-Tapes, vergütet werden. Hoss, 1975 in Stuttgart geboren, arbeitet immer wieder in den USA, zuletzt unter anderem für die Produktionen "Homeland" und "Tár".
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