Ninja Clip: Studenten tüfteln für saubere Handtücher

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Christoph Steibeler und Oliver Kern haben einen nützlichen Helfer für alle Sportbegeisterten erfunden. Fotos: Anke Donner
Christoph Steibeler und Oliver Kern haben einen nützlichen Helfer für alle Sportbegeisterten erfunden. Fotos: Anke Donner | Foto: Anke Donner

Braunschweig. Zwei junge Männer aus Braunschweig wollen derzeit ihre Erfindung, den "Ninja Clip", an den Markt bringen. Der Student Oliver Kern hat gemeinsam mit seinem Kommilitonen Christoph Stiebeler ein praktisches Fitness-Gadget entworfen. Das soll nun den Weg in die Sport-Welt finden.


Der kleine Leder-Clip soll ein Problem beheben, über das sich Oliver und Christoph schon lange ärgern, wenn sie Sport treiben. "Unser Problem war, dass wir im Fitness-Center immer nicht wussten, wohin mit dem Handtuch. Meist lag es dann auf dem Boden und man wusste nicht, welches die saubere Seite ist. Und dann haben wir überlegt, wie wir das Problem beheben können", erklärt Oliver Kern, der gerade an seiner Masterarbeit schreibt.

Entstanden ist dann die Idee, ein Kapuzenhandtuch mit Magnet und Handytasche zu entwerfen. Die Idee haben die beiden Tüftler dann aber relativ schnell wieder verworfen. "Die Produktionskosten waren einfach zu hoch. Man hätte das in der Türkeiproduzieren lassenmüssen. Das wollten wir aufgrund der momentanen politischen Situation dort aber nicht. Also haben wir überlegt, was wir stattdessen machen könnten", erzählen Oliver Kern und Christoph Stiebeler.

Ein kleiner Allrounder


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Der Ninja Clip wird von Christoph Stiebeler und Oliver Kern selber produziert. Foto: Anke Donner



Herausgekommen ist der "Ninja Clip" - ein Handtuchhalter mit Magnet und Chip. Der starke Magnet kann wie eine Halterung an das Handtuch angebracht werden, das dann beispielsweise im Fitness-Center an die Geräte geheftet werden kann. Zudem verfügt der Clip auch über eine Öse zum Aufhängen. Ein weiterer Clou ist der integrierte NFC-Chip. Programmiert auf das Smartphone des Eigentümers können über den Chip Funktionen wie Wiedergabelisten oder Stoppuhr abgerufen werden.

Eine Erweiterung des Chips haben die jungen Männer auch schon im Hinterkopf. "Wir würden den NFC-Chip gerne durch einen RF ID-Chip ersetzen. Damit könnten dann Besucher im Fitness-Center ihre Mitgliedschaft abrufen und bestätigen. Beim Betreten des Fitness-Centers bräuchte man also nur noch den Clip vor das entsprechende Gerät halten und man bekommt Zutritt", erklärt Christoph Stiebeler. Um dieses Vorhaben umsetzen zu können, benötigen sie aber möglichst einen Partner und jede Menge Startkapital. Das versuchen sie gerade über eineKickstarter-Kampagne, die sie zusammen mit anderen Studenten der TU Braunschweig entwickelt haben. Hier wollen sie ihre Erfindung an den Mann oder an die Frau bringen: www.kickstarter.com/projects/1775234368/ninja-clip-smart-workout-design.

Jeder Clip ein Einzelstück


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Der Ninja Clip soll die Sportwelt erobern. Foto: Anke Donner



Noch produzieren Oliver Kern und Christoph Stiebeler ihren Clip in Braunschweig per Hand und aus eigener Tasche. Jedes einzelne Teil wird aus Leder per Laser zugeschnitten und die Nahtlöcher vorgestanzt. Dann setzt sich Christopher Stiebeler hin, setzt den Chip ein und näht die Einzelteile zusammen. Pro Clip braucht er etwa eins Stunde, insgesamt gehen für die Herstellung des Ninja Clip etwa drei Stunden drauf. Oliver Kern und Christoph Stiebeler haben beim Ninja Clip auf eine organische Form geachtet. Das war ihnen sehr wichtig, versichern sie.

"Wir sind gerade in Gesprächen mit einem Produzenten in Indien. Wir würden natürlich lieber in Deutschland produzieren. Aber bisher hat sich kein Unternehmen gefunden", so Oliver Kern. Also wird im Moment nach Bedarf produziert. Einige Clips sind bereits im Umlauf und werden von Sportlern auf ihre Tauglichkeit getestet.Was der Ninja Clip später einmal kosten wird, müssen die beiden Erfinder nun erst noch errechnen. Sie schätzen aber, dass der Preis bei etwa 20 Euro liegen wird.


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