Noch vor seinem Tod: Kult-DJ des Bogart plante Spendenaktion für Hospiz

Im Alter von 51 Jahren ist Bogart-DJ Ralf Didzoleit an einem Gehirntumor gestorben. Doch vor seinem Tod hatte er mit seinen Freunden noch eine Spendenaktion geplant.

von Julia Seidel


Vor dem ehemaligen Bogart-Aufgang: Ralf Brauer hat früher die Tontechnik im Bogart und heute auf den Bogartpartys gemacht, Iris Papenberg, Ulrich Ehlers damals Bogartbesitzer und heute organisiert er ab und an die Bogartpartys mit anderen zusammen. Das Foto, was in der Hand gehalten wird, wurde 2010 auf einer Bogartparty gemacht mit Ralf Didzoleit beim Auflegen von Platten.
Vor dem ehemaligen Bogart-Aufgang: Ralf Brauer hat früher die Tontechnik im Bogart und heute auf den Bogartpartys gemacht, Iris Papenberg, Ulrich Ehlers damals Bogartbesitzer und heute organisiert er ab und an die Bogartpartys mit anderen zusammen. Das Foto, was in der Hand gehalten wird, wurde 2010 auf einer Bogartparty gemacht mit Ralf Didzoleit beim Auflegen von Platten. | Foto: Rudolf Karliczek

Salzgitter. Musik war sein Leben. Genauer gesagt Schallplatten sammeln und auflegen. Über viele Jahre war Ralf Didzoleit DJ in der Salzgitteraner Kult-Disco "Bogart" Danach gab es einige Revival Partys wo er mit anderen DJs zusammen auflegte. Am 8. Juni ist er im Alter von 51 Jahren an einem unheilbaren Gehirntumor im Hospiz Salzgitter verstorben. Nun haben seine langjährige Freundin Iris Papenberg und sein Freund und ehemaliger Besitzer des Bogart, Uli Ehlers, eine Spendenaktion für das Hospiz Salzgitter ins Leben gerufen. Geplant war ursprünglich, dass Didzoleit an der Aktion teilnehmen wird. Doch es kam anders.


30 Jahre lang kannte sie ihn. Iris Papenberg und Ralf Didzoleit lernten sich im Bogart kennen. Am 3. März musste er ins Hospiz. Begleitet hat sie ihn bis an sein Lebensende. Auch während der Corona-Zeit durfte sie jeden Tag bei ihm sein. Der hauptberuflich als Maler und Lackierer arbeitende Didzoleit sei ein liebenswerter Mensch gewesen, der immer zuverlässig war und anderen geholfen hat, so Papenberg. Nach seinem Tod hatte sie sein Handy gefunden. Darauf zu sehen: eine WhatsApp von Uli Ehlers. "Darin hat er gefragt, ob Ralf nicht eine Spendenaktion für das Hospiz machen könnte", berichtet sie. Die Antwort war bereits getippt, jedoch nicht mehr abgesendet worden. Schuld daran war wahrscheinlich der Einfluss durch die Medikamente. Abgeschickt wurde die Nachricht schließlich durch Iris Papenberg.

Erste Angst vor dem Hospizbesuch


Die Nachricht, dass Ralf im Hospiz liegt, sei ein Schock für ihn gewesen, erzählt Uli Ehlers. Zusammen mit George, ebenfalls DJ, wollte er seinen Freund im Hospiz besuchen. Und da kam die Befangenheit. "Ich dachte oh Gott was ist das jetzt." Ein Hospiz sei schließlich kein Ort, an den man sich gerne begibt. Doch der erste Eindruck täuschte. "Es war ganz anders, als ich erwartet hatte. Es war toll und liebevoll eingerichtet und die Mitarbeiter waren nett", so Ehlers von seinem Besuch. "Wenn ihr geht, dann könnt ihr vorne etwas in den Kasten tun, damit es weitergeht", hatte Ralf seinen Freunden noch mit auf den Weg gegeben, denn viele Sachen im Hospiz würden durch private Spenden organisiert werden.

Schon war die Idee geboren. Da keine Bogart-Party in diesem Jahr stattfinden werde, wollte Ehlers versuchen eine kleine Spendenaktion zu machen. "Es sind so zirka 400 bis 500 Leute, die die Partys kennen und mögen. Wenn die alle das Geld, das normalerweise ihr erstes Getränk gekostet hätte spenden würden, würde das schon was bringen", so Ehlers weiter. Gesprochen hatte er mit Ralf noch am Telefon darüber. Auf seine WhatsApp bekam er zunächst keine Antwort. Erst später, als Iris die Nachricht abschickte, hieß es "Sehr gerne. Würde mich freuen."

"Deswegen möchte ich das unbedingt organisieren und hoffe, dass wir was zusammenkriegen", erklärt Ehlers abschließend. Auch Iris Papenberg hofft, dass viel Geld für das Hospiz zusammenkommt. Sie vermisst ihren Ralf sehr.

Wer das Hospiz unterstützen möchte, findet alle notwendigen Informationen auf der Homepage des Hospiz Salzgitter.


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