Oslo. Die norwegische Regierung hat ihre Tiefseebergbau-Pläne gestoppt. Die für das kommende Jahr geplante Lizenzvergabe für Tiefseebergbau in der Arktis wurde vorerst auf Eis gelegt, wie Norwegens Ministerpräsident Jonas Gahr Store dem norwegischen Sender "TV2" sagte. "Dies ist ein Aufschub, kein Ende des Prozesses", schränkte er jedoch ein.
Greenpeace-Meeresexpertin Daniela von Schaper sieht in dem Aufschub dennoch einen Lichtblick für die arktische Tiefsee: "Dies ist ein entscheidender Sieg im Kampf gegen den Tiefseebergbau in der Arktis. Norwegens Entscheidung kommt gerade noch rechtzeitig, denn schon im Frühjahr 2025 sollten die ersten Abbaulizenzen an diese zerstörerische Industrie vergeben werden", so von Schaper.
Viel zu lange habe Norwegen versucht, "die Ausbeutung der Tiefsee im Schnellverfahren durchzuwinken, ohne die katastrophalen Konsequenzen zu bedenken", beklagte die Expertin. Es sei gut, "dass dieser rücksichtslose Kurs gestoppt wird".
Tiefseebergbau zerstöre wertvolle Lebensräume, die sich über Jahrmillionen entwickelt hätten - Lebensräume, die für das Überleben zahlloser Arten unverzichtbar seien, erklärte die Expertin. "Diese Entscheidung darf kein Einzelfall bleiben, sondern muss der Anfang vom Ende des Tiefseebergbaus sein", forderte die Umweltaktivistin.
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