Berlin. Der norwegische Staatsfonds erwägt den Rückzug von Investitionen aus israelischen Banken, falls diese durch ihre Kreditvergabe zum Siedlungsbau in den seit 1967 besetzten Palästinensergebieten beitragen. Das geht aus Dokumenten hervor, über die die "Welt am Sonntag" berichtet.
Demnach empfiehlt der Ethikrat des Fonds den Schritt. Die Entscheidung liegt bei der Zentralbank, die dem Finanzministerium untersteht. Cecilie Hellestveit, Mitglied im Ethikrat, sagte der "Welt am Sonntag", bei der Überprüfung gehe es nur um einzelne wenige Banken, die genau in diesem Segment tätig seien. In Israel fürchtet man jedoch, dass in der Folge alle israelischen Banken betroffen sein könnten, weil es diesen gesetzlich verboten ist, Kreditanfragen aus politischen Gründen abzulehnen. So können Kreditvergaben für den Siedlungsbau nicht grundsätzlich ausgeschlossen werden. Norwegens Staatsfonds ist mit einer Gesamtsumme von mehr als 500 Millionen US-Dollar einer der größten europäischen Investoren in Israel. Das israelische Außenministerium erklärte auf Anfrage der Zeitung: "Dies ist eine besorgniserregende Angelegenheit, die wir mit aller Ernsthaftigkeit behandeln, während wir uns mit allen relevanten Regierungsstellen abstimmen."
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