Braunschweig. Das Klinikum Braunschweig schreibt aktuell Rekordzahlen in ihrer Notaufnahme. Während man in den Wintermonaten grundsätzlich mehr Patienten versorgen müsse, sei dies im Sommer eher ungewöhnlich. Dieses Phänomen sei für das Klinikum nicht zu erklären.
Trotz Sommer- und Ferienzeit verzeichnet die Notaufnahmeklinik in der Salzdahlumer Straße gerade Patientenzahlen wie sonst nur in den heftigsten Grippephasen des Winters, erklärte Marion Lenz, Pressesprecherin im Klinikum Braunschweig gegenüber regionalHeute.de. Erklären könne man dieses Phänomen jedoch nicht, da aktuell auch keine akute Infektionserkrankungen um gehe. Derzeit durchlaufen demnach täglich mehr als 100 Patientinnen und Patienten die Zentrale Notaufnahme (ZNA). Allein am Mittwoch, 28. Juni, waren es 116, erklärt Lenz. Laut Auskunft der Notaufnahmeklinik wäre solch eine Zahl vor kurzem noch ein absoluter Rekordwert gewesen. Durch diese Vielzahl der Patienten benötige auch ihre Weiterverteilung auf die entsprechenden Kliniken Zeit, was sich wiederum auf die Wartezeiten auswirken könne.
Das muss beachtet werden
Patienten, deren Krankheit nicht lebensbedrohlich seien, sollten während der Praxis-Öffnungszeiten der niedergelassenen Ärzte erst einmal zu ihrem Arzt gehen, rät das Klinikum. Außerhalb dieser Zeiten sei die ärztliche Bereitschaftsdienstpraxis zuständig - auch am Standort Salzdahlumer Straße. Um den Betroffenen unnötige Wartezeiten zu ersparen und die Notaufnahmeklinik zu entlasten, sei es daher hilfreich, wenn niedergelassene Haus- und Fachärzte ihre Patienten bei planbaren Behandlungen über die Bettenkoordination des Klinikums direkt in die entsprechenden Kliniken einweisen. Diese Patienten müssen die Notaufnahme nicht durchlaufen, erklärt Marion Lenz gegenüber regionalHeute.de.
Hintergrund
Die Notaufnahme im Krankenhaus sei für Notfälle da. Die Reihenfolge der Behandlungen erfolge dort mittels einer Eingangssichtung (Triage) durch speziell geschulte Pflegefachkräfte. Diese, nach internationalen Regeln festgelegte Einschätzung, diene dazu, aus einer großen Zahl an Patienten möglichst schnell und sicher, diejenigen zu finden, die aufgrund der Art und Schwere ihrer Erkrankung zuerst behandelt werden müssen. Wenn jemand einige Zeit warten muss, dann nur, weil es jemanden gibt, dem es schlechter gehe. Wichtig sei aber auch: Bei lebensbedrohlichen Notfällen muss sofort der Notruf 112 gewählt werden. Wichtige Symptome zum sofortigen Notruf seien demnach: Bewusstseinsverlust, Bewusstseinstrübung, akute Atemnot, akuter, neu aufgetretener Brustschmerz, akute Lähmung sowie schwere Verletzungen.
Auf gar keinen Fall sollten Patienten mit möglicherweise lebensbedrohlichen Symptomen auf eigene Faust ohne den Rettungsdienst in eine Notaufnahme kommen, da sich der Zustand bereits auf dem Weg kritisch verschlechtern könnte.
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