Goslar. Friederike Bock, Abteilung Liegenschaften & Kristina Weidelhofer, Presse und Kommunikation der Klosterkammer Hannover äußert sich in einer Gegendarstellung zu den Vorwürfen des Geschichtsvereins Goslar.
Hier die ungekürzte und unkommentierte Gegendarstellung zu dem Statement des Geschichtsvereins (regionalHeute.de berichtete):
Abriss des Offizierskasinos in Goslar
Das Bündnis zum Erhalt des Offizierskasinos spielte am 30. März 2017 der Redaktion regionalGoslar.de mit Zusendung seines Kommentars ein Foto zu, dessen Aufnahme nicht genehmigt und welche im Nachhinein bearbeitet worden war – ohne dies zu kennzeichnen! Das Foto wurde von der Redaktion nach Hinweisen der Klosterkammer umgehend entfernt und durch ein Foto von den gestrigen Abrissarbeiten, aufgenommen von der Klosterkammer, ersetzt.
Damit hat sich das Bündnis für ein Vorgehen entschieden, das mit seriöser Informationspolitik nichts mehr zu tun hat. Statt Entscheidungen zu respektieren, die in einem rechtsstaatlichen Verfahren zustande gekommen sind, versucht das Bündnis, seine Position mit Hilfe von Fake News durchzusetzen.
Die BIMA suchte bekanntlich seit 2011 nach Investoren für das Fliegerhorstgelände und das Kasino. Die Klosterkammer hat sich schon lange mit den planerischen Möglichkeiten zur Entwicklung eines attraktiven Wohn- und Lebensraumes auf dem lange brachliegenden Gelände beschäftigt. Selbstverständlich hat auch die Stadt Goslar ein Interesse an einer Entwicklung des zentral gelegenen Areals. Das Bündnis übersieht bewusst, dass es eine lange Sichtungs- und Prüfungsphase für eine sinnvolle Nachnutzung des Kasinos gegeben hat, die aber letztlich ohne tragfähiges Ergebnis geblieben ist.
Die Klosterkammer Hannover und das Niedersächsische Landesamt für Denkmalpflege (NLD ) sind die Behörden in Niedersachsen mit der höchsten Fachkompetenz im Umgang mit Baudenkmälern. Die durch Klosterkammer und NLD getroffene Entscheidung zum Abriss des Kasinos ist fachlich fundiert. Im Übrigen wird diese Auffassung auch durch das Ministerium für Wissenschaft und Kultur (MWK) und den Niedersächsischen Landtag geteilt. Es haben sich an keiner Stelle Hinweise auf die von dem Bündnis zum Erhalt des Offizierskasinos behauptete rechtsmissbräuchliche Auslegung des Denkmalrechtes ergeben – auch nicht nach kritischer Befassung des MWK und des Niedersächsischen Landtages. Die Kommentierung des Bündnisses für den Erhalt des Offizierskasinos, welche vielfältig einen anderen Eindruck zu erwecken sucht, ist daher polemisch und irreführend.
Die Klosterkammer steht nach wie vor für fundierten und angemessenen Denkmalschutz und investiert jährlich Beträge in Millionenhöhe für den Erhalt von denkmalgeschützten Gebäuden in Niedersachsen.
Das heißt aber nicht, dass jedes Baudenkmal erhalten werden kann. Hier ist immer abzuwägen, ob ein Ensemble durch eine Nutzungsänderung, die den Abriss eines einzelnen Gebäudes erfordert, wenigstens im Großen und Ganzen erhalten werden kann, denn: Wenn der Erhalt aller Gebäude zur Unmöglichkeit einer wirtschaftlichen Nutzung führt, ist letztlich das gesamte Ensemble dem Verfall preisgegeben.
Die Klosterkammer Hannover steht weiterhin für den Erhalt eines einmaligen historischen Erbes, welches zu erhalten und für die Bedürfnisse der Zeit und der Nutzungen anzupassen ist. In diesem Selbstverständnis wird die Klosterkammer weiterhin „ Werte bewahren – Identität stiften“!
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