Salzgitter-Bad. Die Geschäftsführung der WEVG kam zur jüngsten Sitzung des Ortsrates Süd, um einen Bericht über den Wasserstörfall abzugeben, der den Versorger immer noch beschäftigt.
Der technische Geschäftsführer der WEVG, Torsten Zink, der auch in Zeiten der akuten Trinkwasserkrise den Lagestab leitete, hielt ein Referat, in dem er zunächst einen Überblick über den Verlauf der Krise gab. Er betonte in diesem Zusammenhang: "Wir alle sind sehr betroffen von dem Störfall. Diese Wochen waren eine sehr große Belastung für Kunden und Mitarbeiter".
Sohielten die Wasserkeime Salzgitter im Griff:
- Am 28. November vergangenen Jahres wird eine neue Wasserleitung in Betrieb genommen. Es werden in kurzen Intervallen Proben entnommen. "Wir haben dort mehr Proben entnommen als gesetzlich vorgeschrieben ist", meint Zink.
- Eine Probe vom 1. Dezember wird positiv auf Keime getestet. Am 2. Dezember liegt das Testergebnis vor.
- Die WEVG spült die Leitungen durch. Am 2. Dezember wird eine weitere Probe entnommen. Am 3. Dezember liegt das Testergebnis vor: Wieder Keime im Wasser.
- Ein Lagestab wird einberufen. Experten werden hinzugezogen. Die Verantwortlichen erlassen eine Abkochempfehlung. Die WEVG spült die Leitungen weiterhin intensiv, die Zahl der Messstellen wird schrittweise von acht auf vierzehn erhöht.
- Es stellt sich heraus, dass die Keime im Bereich Friedrich-Ebert-Straße ins Wasser gelangt sein müssen. Die Leitung wird außer Betrieb genommen und gereinigt, danach wieder in Betrieb genommen.
- Wieder werden Keime festgestellt. Die Kontrollen werden verschärft, Lüfter ausgetauscht.
- Am 21. Dezember ist das Wasser immer noch belastet.
- Die WEVG veranlasst eine Schutzchlorung, die Abkochempfehlung wird aufgehoben.Die Chlorung wirkt jedoch nicht, die Dosis ist nicht hoch genug. Am 5. Januar treten wieder Keime im Wasser auf.
- Am 6. Januar ergeht eine erneute Abkochempfehlung, die bis zum 17. Januar in Kraft bleibt. Das Trinkwasser wird allerdings bis heute gechlort.

Die WEVG-Geschäftsführer Rainer Krause und Torsten Zink standen dem Ortsrat Süd Rede und Antwort. Foto: Frederick Becker
"Wir gehen davon aus, dass Ende März wieder der Regelbetrieb herrschen wird", meinte Zink. Es gäbe weiterhin tägliche Proben. Der Grund für den Störfall sei wohl ein Fehlerbeim Bau der Leitung. Die WEVG prüfe derzeit, ob sie Schadenersatzforderungen an Dritte stellen könne.
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