Die OX-Hütte in Braunschweig

von Andreas Molau




Kulinarisch38 besuchte die OX-Hütte. Seit Anfang Dezember ist das eine Adresse für Gemütlichkeit und Erholung in Braunschweig.


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Eine Hütte. Wer einmal eine Tour durch die Berge mitgemacht hat, kennt den zauberhaften Glanz dieses Wortes. Gegenstand der Hoffnungen, der Fantasie, wenn man Meter um Meter, womöglich mit Gepäck schindet. Und am Horizont warten derbe Holzbänke. Ein kühles Bier, ein einfacher aber ordentlicher Wein. Gulasch mit Brot. Eine Jauseplatte. Das ist das Urbild von Gemütlichkeit. Ein Ort der Behaglichkeit. Wo man ankommt. Man ist zu Hause, ohne jemals vorher da gewesen sein zu müssen. Gastronomisch sei das ein Konzept, was sich gut auf eine moderne Großstadt wie Braunschweig übertragen ließe. So berichtet Sascha Orben bei einem Kulinarisch38-Ortstermin. Sascha Orben ist Restaurantleiter im OX. Der Ort des Geschehens: der Raum zwischen dem US-Steakhouse OX und der Michaeliskirche – zwischen dem Braunschweiger Kulinarisch-Tempel und der stillen Stätte des Glaubens mitten im städtischen Getümmel.

Die OX-Hütte in der City

Eine Hütte in der City. Kein Widerspruch, wenn man darüber nachdenkt. Gerade habe ich mich noch durch das Gewühle der Innenstadt treiben lassen. Über den Weihnachtsmarkt, die beleuchteten Straßen, an Schlangen, vor Kassen, mit Tüten und Taschen. Im Weihnachtsstress. Und Gegenstand der Hoffnungen und Fantasie. Ein Ort, an dem man das Wohlstandsgepäck an die Seite stellen und es sich auf einer derben Holzbank gemütlich machen kann. Ein Ort, wo jemand hinter der Theke steht, dem das Wohl der Beladenen und Gehetzten ein Anliegen ist. Während ich Winterjacke und Hut ablege, ist Onofrietti Camillo schon da. Camillo ist der gute Geist der OX-Hütte und bringt zuerst einmal einen vernünftigen Glühwein. Frische Früchte schwärmt er, beerig, aromatisch. Ein Schuss Calvados empfiehlt er. Aber auch Autofahrer werden umsorgt: Der »Kinderpunsch« sei ebenfalls große Klasse. Die Calvados-Variante ist mir dann doch lieber ;)

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Ein gewachsenes Konzept

Ehrliche Gerichte, das sei das Konzept für die Hütte. »Es sind oft die einfachen Dinge, die wirklich gut sind«, erklärt Orben. Ein gehaltvolles Gulasch zum Beispiel. Ein traditionell gebackenes Brot. »Es ist die Qualität der Zutaten und die Kunst der Zubereitung, die selbst eine unspektakuläre Speise, zum Erlebnis werden lassen«, so Orben. Und, muss hinzugefügt werden: das Ambiente. Das ist in der Hütte auch in Details stimmig und strahlt Behaglichkeit aus. Anklänge an bayerische Schützenfeste. Die Felle auf den Bänken könnten aber genauso an eine kanadische Blockhütte erinnern. »Das Konzept der Hütte ist mit dem Aufbau gewachsen«, gibt Sascha Orben freimütig zu. Eine sympathische Geste. Denn nichts ist schlimmer als starre Ideen, die an den Bedürfnissen der Menschen vorbei gehen. Wichtig seien regionale Aspekte bei der Auswahl der Zulieferer, so Sascha Orben, und, wie gesagt, die Qualität der Zutaten.

Ein Treffpunkt für Freunde

Während ich das dampfende, leckere Gulasch probiere – keine dünne Gulaschsuppe – mit dem krossen Landbrot, kommt ein guter Bekannter von Kulinarisch38 in die Hütte, reibt sich die klammen Finger und freut sich auf seine Feierabendmahlzeit. Jörg Günther von der Gewürzmanufaktur Temperos zwinkert mir zu: »Camillo hat heute Abend wieder extra etwas für mich gekocht.« Gute Nachbarschaft ist dem OX wichtig. Mit der Gewürzmanufaktur werde es im nächsten Jahr eine gemeinsame Veranstaltung geben, erzählt Sascha Orben. Eine kulinarische Reise durch die Welt der Gewürze. Auch an eine Whisky-Verkostung sei gedacht. Neben diesen Ideen ist man offen für neue Entwicklungen. Die Hauptsache, der Hütten-Spaß. Seit 1. Dezember kann gejaust, gefeiert oder einfach nur eine Rast eingelegt werden. Und alle Beteiligten des Projekts haben offenbar den Ehrgeiz, den zauberhaften Glanz des Wortes Hütte weiter in die Region zu tragen.

OX-Hütte Güldenstraße 7, 38100 Braunschweig Öffnungszeiten: Mo - Fr. ab 17 Uhr. Sa u. So ab 11 Uhr.


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