Wir besuchten in Watenbüttel Papes Gemüsegarten. Hier gibt es feines Obst und Gemüse, Weine, Wurst und Schinken sowie vieles anderes mehr.
Gerade das Obstessen kann man sich manchmal wirklich abgewöhnen. Entweder eine Frucht ist noch unreif. Oder, wenn sie länger lagert, faul. Dazwischen liegt oft der fade Geschmack nach Nichts. Bei Gemüse ist das kaum anders. Schmackhaftes Grünzeug zu bekommen, ist ziemlich schwierig. Nicht so bei Papes Gemüsegarten. Auf der Celler Heerstraße in Watenbüttel liegt der Hof, der von der Familie seit gut 120 Jahren bewirtschaftet wird. Vor 25 Jahren wurde der Betrieb umstrukturiert. Mit der Eröffnung eines Hofladens besann man sich auf die Direktvermarktung. Der Ackerbaubetrieb wurde langsam zum »Gemüsegarten«. Ich sitze mit Isabell Pape und Olaf Puls im Esszimmer des Bauernhauses. Ein schwerer dunkler Tisch. Dazu passend eine Anrichte. Die Möbelstücke raunen Geschichten. So könnte die Stube in einem Heimatmuseum aussehen. Hier aber ist Leben drin. Und was für eins.
Ein weiter Weg in die Vielfalt
Bei Pape ist einiges los. Da ist erst einmal das Kerngeschäft. Im Frühjahr geht die Saison mit Spargel los. Dann folgen Erdbeeren und Himbeeren aus eigenem Anbau. An Gemüse wird angebaut, was eben geht, verrät Isabell Pape: Tomaten, Kohl, Salat, Kohlrabi, Rauke Kräuter, Kartoffeln, Spinat. »Das kommt natürlich immer auf die Witterung an«, ergänzt Olaf Puls. Er ist Landwirtschaftsmeister und stammt aus Cuxhaven. Zusammen mit der Tochter von Friedrich und Isabell Pape könnte er sich vorstellen, den Hof zu übernehmen. Der hat sich organisch entwickelt, berichtet Isabell Pape. Vom ersten Hofverkauf bis zum schmucken Laden heute war es ein weiter Weg. Wenn man den Laden mit den großen Fensterfronten betritt, hat man eher den Eindruck eines Feinkostanbieters. Linker Hand ist eine lange Tafel aufgebaut. Hier trifft sich einmal in der Woche ein Kaffeestammtisch.
Kaffeeklatsch an edler Tafel.[/image]
Regionalität ist wichtig
Gereicht wird dann selbst gebackener Kuchen und Torte nach Landfrauenart, erzählt Isabell Pape. In dem großzügigen Verkaufsraum gibt es außerdem u.a. Wein, Öl, Konfitüren, Wurst, Käse und Milch sowie eine reichhaltige Gemüse- und Obstauswahl. Das eine hätte sich aus dem anderen ergeben berichtet Isabell Pape: »Zum Spargel wollten die Leute Schinken haben, und schließlich Wein oder eine Sauce.« Also hat man Stück für Stück erweitert. Ein Dutzend Rinder werden im Hof gehalten. Alle sechs Wochen wird in der Region geschlachtet. Regionalität ist für den Betrieb sowieso ein zentrales Moment erklärt Olaf Puls: »Wir achten auch beim Zukauf von Obst und Gemüse auf Regionalität. Wir kennen die Anbieter, da entstehen Netzwerke, die unseren Kunden die beste Qualität gewährleisten.«
Mareike Pape und Olaf Puls stehen für die nächste Generation bei Pape.[/image]
Verantwortungsvolle Landwirtschaft
Immer wieder gibt es Neues zu entdecken bei Pape. Etwa die griechischen Spezialitäten vom regionalen Anbieter Honig und Olivenwelt. Einmal in der Woche gibt es zudem einen Eintopf oder Suppe. Das Bedürfnis, die Lebensmittel vorbereitet zu bekommen, wird größer, erzählt Isabell Pape: »Die Leute haben viel weniger Zeit als früher.« Spargel werde zum Beispiel gern geschält gekauft. Wie der Unterschied zu einem Biobetrieb sei, frage ich. Olaf Puls überlegt einen Augenblick und erklärt: »Alles hat natürlich seine Berechtigung. Aber wir haben uns zu einem verantwortungsvollen Umgang mit Hilfsmitteln im Anbau entschieden.« Wenn Mittel eingesetzt würden, dann in einem so geringen Maß, dass etwa die von der Natur im Krankheitsfall ebenfalls produzierten Giftstoffe oft wesentlich gesundheitsschädlicher seien.
Vielfalt und freundlicher Service sind bei Pape selbstverständlich.[/image]
Es geht um die Qualität
Es ginge hauptsächlich um Qualität. Ideologie hat da kein Platz. Das bedeute, dass man sich Zeit nehme. Bei der Erdbeerernte zum Beispiel. »Bei uns werden die Erdbeeren geerntet, wenn sie wirklich reif sind. Nicht vorher. Die Pflückkosten steigen dafür zwar etwas – die Früchte sind reif natürlich empfindlicher –, aber Erdbeeren schmecken eben nur so«, erklärt Puls. Und diese Qualität schmeckt man bei Pape. Aprikosen schmecken wie Aprikosen. Tomaten wie Tomaten. Da kann man sich das Obst- und Gemüse essen gern wieder angewöhnen. Denn aus Papes Gemüsegarten sind die Produkte nicht nur gesund, sondern auch schmackhaft. Hier geht es in jeder Beziehung bunt zu.
Papes Gemüsegarten Celler Heerstraße 360, 38112 Braunschweig Telefon:0531 513508