Wolfsburg. Dank einer neuen technischen Anlage, "Speed Capture Station" genannt, soll das Beantragen von Ausweisen und Pässen bei den Bürgerdiensten der Stadt in Zukunft deutlich schneller gehen.
"Die Bürgerdienste der Stadt benötigen für die Beantragung von Personalausweisen und Reisepässen sowie für die Beantragung von Führerscheinen und elektronischen Aufenthaltstiteln von den Antragstellern ein Passfoto, eine Unterschrift und gegebenenfalls Fingerabdrücke. Diese Unterlagen werden digitalisiert der Bundesdruckerei übermittelt, damit von dort das beantragte Dokument hergestellt werden kann", erklärt die Stadtverwaltung.
Derzeit bringen der Kunde ein Passfoto zur Antragstellung mit, leistet die Unterschrift am Arbeitsplatz und gebe auch dort bei Bedarf die Fingerabdrücke ab. "Besonders bei den Fotos kommt es häufig zu Diskussionen mit den Kunden, weil diese nicht den Vorgaben der Bundesdruckerei entsprechen", erläutert die Verwaltung.
Die Daten werden gespeichert und später automatisch gelöscht
Weil diese Problemstellungen alle Ausländer-, Führerschein- und Meldebehörden treffen würden, sei vor mehreren Jahren ein Gerät ("Speed Capture Station") entwickelt worden, mit dem der Kunde das biometrische Foto digital selbst anfertigen, seine Unterschrift leisten sowie seine Fingerabdrücke abgeben könne. Diese elektronisch erfassten Daten würden in einer Datenbank gespeichert und am Arbeitsplatz von den Mitarbeitern abgerufen und im Antragsprozess nach einer Kontrolle weiter verarbeitet. Anschließend würden die Daten automatisch gelöscht.
Weil die Datenerfassung beim Sachbearbeiter durch die Nutzung dieser Hardware teilweise entfällt, kann die Stadt Arbeitskapazitäten einsparen. Die Nutzung der Speed Capture Station ist freiwillig. Den Kunden bleibt es weiterhin unbenommen, ein biometrisches Passfoto vom Fotografen oder in einer Fotokabine anfertigen zu lassen.
Die Benutzung soll fünf Euro kosten
Bundesweit nutzen nach Auskunft der Verwaltung zirka 60 Kommunen in ihren Bürgerämtern mit Erfolg eine Speed Capture Station. Die Stadt will ihre im Flur des Rathauses B aufzustellen. Die Anschaffungskosten belaufen sich auf zirka 20.000 Euro. Nutzer sollen 5 Euro pro Person zahlen, so könnten, so kalkuliert die Stadt, pro Jahr 11.000 Euro zusätzliche Einnahmen erzielt werden. Damit hätte sich die Speed Capture Station bereits nach zwei Jahren amortisiert. Neben den Beschaffungskosten sind kleinere bauliche und EDV-technische Maßnahmen erforderlich, die auf insgesamt 5.000 Euro geschätzt werden.