Patientenschützer kritisiert Enquete-Kommission zu Corona

Der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, hat die Zusammensetzung der Enquete-Kommission zur Aufarbeitung der Corona-Pandemie scharf kritisiert. Der "Rheinischen Post" (Dienstag) sagte Brysch: "Die Interessen hochbetagter, pflegebedürftiger und sterbender Menschen spielen bei der Aufarbeitung der Corona-Pandemie keine Rolle.

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Konstituierung der Corona-Enquete-Kommission am 08.09.2025
Konstituierung der Corona-Enquete-Kommission am 08.09.2025 | Foto: via dts Nachrichtenagentur

Berlin. Der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, hat die Zusammensetzung der Enquete-Kommission zur Aufarbeitung der Corona-Pandemie scharf kritisiert.


Der "Rheinischen Post" (Dienstag) sagte Brysch: "Die Interessen hochbetagter, pflegebedürftiger und sterbender Menschen spielen bei der Aufarbeitung der Corona-Pandemie keine Rolle. Das zeigt die Zusammensetzung der Enquete-Kommission." Insgesamt besteht die Kommission aus jeweils 14 Sachverständigen und Abgeordneten der verschiedenen Fraktionen.

Brysch kritisierte, in der Kommission sei "keine gründliche, transparente und selbstkritische Aufarbeitung gewährleistet. Dabei ist es längst überfällig, dass die Corona-Maßnahmen in der Langzeitpflege auf den Prüfstand gestellt werden", sagte Brysch. Weiter bemängelte er: "Bis heute fehlen Anstrengungen, verbindliche Schutzkonzepte für pandemische Notlagen in der Langzeitpflege zu entwickeln. Für zukünftige Pandemien müssen im Fall von Ketteninfektionen Ausweichquartiere, ein tägliches Testregime für alle und medizinisch-pflegerische Taskforces verpflichtend vorgehalten werden."

Brysch forderte: "Pflegeeinrichtungen dürfen nie wieder zu Hochrisikozonen werden. Der Bund muss endlich aus seinen Versäumnissen in der Coronakrise die richtigen Schlüsse ziehen und sich für den erneuten Ernstfall wappnen."