12,7 Prozent mehr Arbeitslose im Landkreis - Kurzarbeit für 9.310 Beschäftigte angemeldet

Stellenmarkt bricht um mehr als die Hälfte ein.

Das Arbeitsamt in Peine. Archivbild
Das Arbeitsamt in Peine. Archivbild | Foto: Frederick Becker

Die Arbeitslosenzahlen sind im April aufgrund der Corona-Pandemie und Ihrer Folgen erwartungsgemäß gestiegen. Insgesamt waren 13.290 Frauen und Männer im Arbeitsagenturbezirk Hildesheim, zu dem auch der Landkreis Peine gehört, arbeitslos gemeldet. Das waren 1.293 Personen (10,8 Prozent) mehr als im März dieses Jahres. Im Landkreis Peine stieg die Zahl seit März um 419 Personen (12,7 Prozent) auf 3.711. Im Vergleich zum April 2019 ist dies ein Anstieg um 14,4 Prozent (468 Personen). Das teilt die Agentur für Arbeit Hildesheim in einer Pressemitteilung mit.


„Die Folgen der Corona-Pandemie sind auf dem Arbeitsmarkt auch in unserem Agenturbezirk angekommen und zeigen deutlich ihre Auswirkungen in allen Bereichen“, kommentiert Evelyne Beger, Vorsitzende der Geschäftsführung die ungewöhnliche Entwicklung am Arbeitsmarkt. Allerdings hätten die aktuellen Zahlen noch viel dramatischer ausfallen können. „Das Kurzarbeitergeld und weitere Unterstützungsleistungen tragen spürbar dazu bei, vorhandene Arbeitskräfte in vielen Betrieben derzeit zu halten und somit den Anstieg der Arbeitslosigkeit merklich abzumildern“ ergänzt Beger.

Kurzarbeit drastisch angestiegen


Im Rahmen der Coronakrise haben im März und April (Stichtag: 26. April 2020) insgesamt 2.744 Unternehmen aus dem Agenturbezirk Hildesheim Kurzarbeit angezeigt (Vorjahr: sechs Anzeigen). Die Anzahl der Beschäftigten, welche voraussichtlich von einem Arbeitsausfall betroffen sind, liegt in diesen Anzeigen bei maximal 31.616 Personen (Vorjahr: 72 Personen). Für den Landkreis Peine liegen 781 Anzeigen von Unternehmen mit maximal 9.310 Beschäftigten vor. „Bei diesen Zahlen handelt es sich allerdings noch nicht um die im Nachgang gestellten Anträge auf Kurzarbeitergeld, da die Arbeitgeber diese bis zu drei Monate rückwirkend beantragen können“ erklärt Stefan Othmer, Pressesprecher der Agentur für Arbeit Hildesheim. „Wieviel Unternehmen und betroffene Beschäftigte in diesem Zeitraum effektiv in Kurzarbeit gegangen sind und entsprechende Anträge gestellt haben, werden die nächsten Monate zeigen“, kommentiert Othmer die Zahlen. Eine detailliertere Auswertung liege gegenwärtig nicht vor.

Auch auf dem Stellenmarkt seien im April die Auswirkungen der Krise deutlich zu spüren. Die Unternehmen meldeten nur 290 neue Stellen (-401 oder 58,0 Prozent gegenüber dem Vormonat). Gegenüber dem Vorjahr waren es 392 Stellen weniger (57,5 Prozent). Im April gab es 2.246 Arbeitsstellen im Bestand beim gemeinsamen Arbeitsgeberservice von Arbeitsagentur und Jobcenter, 586 (20,7 Prozent) weniger als vor einem Jahr. „Vorrangig versuchen die Arbeitgeber derzeit, ihr Unternehmen und die damit verbundenen Arbeitsplätze zu sichern“, erklärt Evelyne Beger die Entwicklung. „Unser gemeinsamer Arbeitgeberservice unterstützt intensiv die Firmen telefonisch und im E-Mail-Austausch. Die Beratung zu Kurzarbeitergeld ist dabei derzeit das häufigste Anliegen“, ergänzt Beger.


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