Peine. Erstmals wurde der Eichenprozessionsspinner (EPS) an einer Kreisstraße im Landkreis Peine festgestellt. Dies teilte der Landkreis mit. Befallen sind nach bisherigen Erkenntnissen bis zu vier Eichenbäume an der Kreisstraße 5 zwischen Wendesse und Oelheim. Die Bäume befinden sich unmittelbar an einem Radweg.
Der betroffene Streckenabschnitt wurde mit entsprechenden Warnschildern mit der Aufschrift „Eichenprozessionsspinner“ versehen . Es ist geplant, die Raupen noch in dieser Woche von einer Fachfirma entfernen zu lassen.
Vom EPS gehen gesundheitliche Gefahren aus. Die mit Widerhaken ausgestatteten Gifthaare der Raupen dürfen nicht auf die Haut und in die Augen geraten und nicht eigeatmet werden. Das Nesselgift kann insbesondere bei Allergikern und Asthmatikern lebensbedrohliche Ausmaße bewirken.
Folgende Krankheitszeichen können nach einem Kontakt mit den Haaren des EPS auftreten:
- Bei Kontakt mit der Haut: Juckreiz, Hautausschlag, Quaddeln, vorrangig betroffen sind Gesicht, Hals und Unterarme
- Bei Kontakt mit den Augen: Rötung, Lichtscheue, Lidödeme Bindehautentzündung, Keratitis bei Durchbohren der Hornhaut durch die Brennhaare
- Beim Einatmen: Halsschmerzen, Husten, Atemnot
Systemische Krankheitserscheinungen (im Einzelfall): Schwindel, Übelkeit, Fieber, Schüttelfrost, allergischer Schock
Vorbeugende Maßnahmen
- Meiden der betroffenen Gebiete. Falls ein betroffenes Gebiet trotzdem betreten werden muss (beispielsweise aus beruflichen Gründen), ist für Augen-, Luftwege-, Haut- und Haarschutz zu sorgen (Arbeitsschutzkleidung mit Schutzbrille und -maske).
- Meiden jedes direkten Kontaktes mit Raupen und Nestern.
Sofortmaßnahmen nach einem Kontakt mit Raupenhaaren:
- Sofortiger Kleidungswechsel
- Duschbad und Haarreinigung
- Augen mit viel Wasser spülen
Bei beginnender Hautreaktion betroffene Stelle(n) vorsichtig mit kaltem Wasser waschen und vorsichtig trocken tupfen, besser fönen, da Trockenrubbeln die Brennhaare tiefer in die Haut treibt.
Erste Linderung gegen mögliche Schwellungen und Juckreiz durch Kühlung der betroffenen Hautpartie(n) mit einer Kaltkompresse Reinigung der kontaminierten Kleidung in der Waschmaschine bei mindestens 60°Celsius zur Zerstörung des in den Brennhaaren enthaltenen Thaumetopoein. Gründliche Reinigung der benutzten Gegenstände beziehungsweise des Fahrzeuges (Schutzkleidung verwenden). Achtung: Ein einmal zum Entfernen von EPS-Haaren eingesetzter Staubsauger verteilt über lange Zeit diese bei jeder Benutzung neu.