Aschermittwoch: Der Beginn der Fastenzeit


| Foto: Anke Donner

Peine. Pastorin Marion Schmager, die stellvertretende Superintendentin und Pastorin in Oberg/Münstedt, äußert sich auf regionalHeute.de zum heutigen Aschermittwoch.


Wir geben ihre Gedanken an dieser Stelle ungekürzt und unkommentiert wieder.


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Pastorin Marion Schmager. Foto:



Heute ist Aschermittwoch. Auf den ersten Blick für mich immer ein Tag wie jeder andere. Dort, wo ich aufgewachsen bin, begingen nur die Kinder Karneval – als Prinzessin, Cowboy oder Indianer. Also brauchte keiner den Aschermittwoch, und das „Fasten“ als Ausdruck der beginnenden Passionszeit galt als katholisch. Da haben die Evangelischen nicht mitgemacht.

Aber es hat sich etwas verändert. In der evangelischen Kirche beteiligen sich inzwischen jedes Jahr knapp drei Millionen Menschen an der Fasteninitiative „7 Wochen Ohne“, die es schon über 30 Jahre gibt, um aus gewohnten Konsum- und Verhaltensweisen auszusteigen und neue Lebensziele zu finden. Das Motto in diesem Jahr: „Augenblick mal! - Sieben Wochen ohne Sofort“.
Mit dem heutigen Aschermittwoch beginnt ja diese rund 40-tägige Fasten- und Passionszeit vor Ostern. Der Verzicht auf Speisen und Getränke wie Fleisch und Alkohol oder auch auf den Fernsehkonsum gilt als Symbol der Buße und der spirituellen Erneuerung. In den sieben Wochen vor dem Osterfest nehmen sich viele Christen zudem mehr Zeit für Ruhe, Besinnung und Gebet, um sich selbst und Gott näherzukommen.
Fastenzeiten sind ja in fast allen Religionen bekannt, so etwa der Fastenmonat Ramadan im Islam. Am Ende der Winterzeit fasten hierzulande viele Menschen auch einfach nur mit dem Wunsch nach ganzheitlichem Wohlbefinden. Viele schätzen die geistige Freiheit, die entsteht, wenn sie sich auf diese Weise in Verzicht üben.
In der katholischen Kirche zeichnet seit je her der Priester am Aschermittwoch ein Aschekreuz als Symbol der geistigen Reinigung und der Vergänglichkeit auf die Stirn der Gottesdienstbesucher. Aber auch die evangelische Gottesdienstordnung sieht zumindest die Möglichkeit eines Gottesdienstes am Aschermittwoch vor und macht Vorschläge zu Texten und Gestaltung. Manche vor allem lutherische Gemeinden haben an dieser alten Tradition festgehalten, sie durchgehalten oder in den zurückliegenden Jahren neu belebt.


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