Peine. Im Rahmen der Reihe "Rat und Tat" des Peiner Klinikums und der Familienzentren Martin- Luther Peine und St. Elisabeth informierte Dr. Peter Tarillion, Chefarzt für Gastroenterologie und allgemeine Innere Medizin des Klinikums, am Mittwochabend über Anämien, so der Ev.-luth. Kirchenkreis Peine in einer Pressemitteilung.
„Anämie heißt vom Wortsinn her blutarm, wenig Blut. Die Beschwerden sind vielfältig und meist unspezifisch. Sie reichen von Müdigkeit über Schwindel und Blässe bis hin zu Herzrasen, um nur einige zu nennen. Der Arzt muss genau nachforschen und prüfen, denn der Anämie liegen meist andere Erkrankungen zugrunde, aus denen sich dann auch die Behandlung ergibt“, erklärte der Experte. Anämien seien eine recht häufige Erkrankung. Rund ein Viertel der Weltbevölkerung leide darunter. In Deutschland seien es etwa zehn Prozent, bei den über 65-Jährigen elf Prozent und bei den über 85-Jährigen rund 26 Prozent.
Eisenmangel häufigster Auslöser
Der Referent habe zunächst die vielfältigen Aufgaben des Blutes im Körper erklärt. Zumeist würden diese reibungslos funktionieren. Ein gesunder Mensch habe zwischen vier und sechs Liter Blut. Bei Störungen in der Blutbildung, großen Blutverlusten oder auch angeborene Defekte wie die Kugel- oder Sichelzellenanämie müsse entsprechend gehandelt werden. „Dafür ist es wichtig, die Ursache zu kennen. Bei einer Magenschleimhautentzündung mit leichten Blutverlusten muss man anders handeln als bei Dickdarmkrebs“, erklärte Dr. Tarillion und habe Bilder von erkrankten Organen gezeigt.
Besonders sei er auf die Eisenmangelänamie eingegangen, die mit 80 Prozent der Fälle die häufigste Form der Anämien darstelle. Ursachen seien unter anderen mangelnde Zufuhr oder Aufnahme von Eisen, erhöhter Bedarf zum Beispiel bei Schwangerschaften oder Verluste durch Blutungen, Operationen, Traumata oder ähnliches. An den Vortrag schloss sich eine Diskussion zum Thema an.