Solschen. In einem feierlichen Gottesdienst in der St.-Pancratii-Kirche verabschiedete sich Pastorin Irmtraud Schliephake am Sonntag von ihren Gemeinden. Für den musikalischen Rahmen sorgten der Posaunenchor, der Heiliggeist-Kirchenchor und Christopher Kleeberg an der Orgel. Fast 21 Jahre lang war sie als Seelsorgerin in Groß Bülten, Solschen und Stedum tätig. Nun zieht sie sich aus gesundheitlichen Gründen ins Privatleben zurück.
Zu den Klängen des Posaunenchores zog die scheidende Pastorin gemeinsam mit Superintendent Dr. Volker Menke, vielen Kollegen und Kirchenvorstehern in das gut gefüllte Gotteshaus ein. Nach der Eingangsliturgie hielt sie sichtlich gerührt die Predigt und blickte darin auf die vergangenen Jahre zurück. Dabei ließ sie auch nicht die Dinge außer Acht, die in dieser Zeit nicht gelungen waren.
Die Nächstenliebe als Gegenpol zur Leistungsgesellschaft
„Leider konnte trotz aller Bemühungen kein ebenerdiger Zugang zur Kirche und zum Gemeindehaus in Groß Bülten geschaffen werden. Dafür schäme ich mich und auch für einiges andere in meiner Zeit hier. Ich schäme mich aber nicht des Evangeliums und seiner Kraft“, bekräftigte die Pastorin. Die Barmherzigkeit Gottes sorge dafür, dass alle Fehler und Schwächen vergeben werden und es nicht nur eine zweite, sondern immer wieder eine neue Chance gebe. Die Nächstenliebe sei der Gegenpol zur Leistungsgesellschaft.
„Der Glaube und das Leben sind Geschenke. Man muss sie nur annehmen. Es macht immer Sinn, das Evangelium zu verkünden. Auch wenn kirchliche Arbeit sich wandelt, wird sie nicht untergehen. Man muss den Mut haben, eigene Wege zu gehen“, meinte Pastorin Schliephake abschließend und dankte allen, die in den zurückliegenden zwei Jahrzehnten mit ihr gearbeitet haben.
Gott an erster Stelle
„Schwächen und Fehler sind ja das eine. Da kann ich mich, da kann sich wohl jeder an die eigene Nase fassen, aber das Gelingen gehört ja auch dazu. Danke für fast 21 Jahre“, antwortete Superintendent Dr. Menke in seiner Ansprache aus die Ausführungen. Er würdigte Schliephake als anteilnehmende und tiefsinnige Seelsorgerin, die für alle Gemeindeglieder vom Kind bis zum Senioren immer ein offenes Ohr hatte und die Arbeit mit allen Gruppen sehr geschätzt hat.
„Sie ist eine entschlossene Generalistin, die in vielen Häusern, bei vielen Menschen gewesen ist, um in ganz verschiedenen Lebenssituationen zu begleiten und zu unterstützen. An allererster Stelle steht für sie Gott, nicht das Event und nicht der Klamauk“, schloss der Superintendent und entpflichtete die Pastorin von ihren Aufgaben.
Nachfolge gesucht
Im Anschluss an den Gottesdienst warteten im Gemeindehaus Kaffee und Kuchen auf die Gäste. Vertreter aus verschiedenen Institutionen sprachen Grußworte und überreichten Geschenke. So dankte der Kirchenvorstand mit einer Gartenbank, an der eine Plakette angebracht ist, die denen in den Kirchenbänken ähnelt. Während der Vakanzzeit wird Pastor Martin Blasig die Vertretung übernehmen. Ein Nachfolger für die Stelle wird derzeit gesucht.
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