Die Reformation begann in Groß Lafferde

von Frederick Becker


Pastor Alexander Rose. Fotos (2): Frederick Becker
Pastor Alexander Rose. Fotos (2): Frederick Becker | Foto: Frederick Becker

Peine. In diesem Herbst jährt sich die Veröffentlichung von Martin Luthers Thesen zum 500. Mal. Im Jubiläumsjahr der Reformation hielt Alexander Rose, Pastor in Ruhestand, einen Vortrag über die damaligen Geschehnisse im Peiner Land.


"Ich möchte Sie informieren und gleichzeitig die die damaligen Ereignisse in den größeren geschichtlichen Zusammenhang einordnen", leitete Rose seine Ausführungen ein.

"Die Reformation kam nur langsam ins Peiner Land", erklärte der Theologe. Nämlich 1542, als das lutherische Gedankengut in Hildesheim Fuß fasste, Peine war damals im Pfandbesitz Hildesheims, infolgedessengalt der neue Glaube auch in der Eulenstadt. Bereits 1528 war sie in Braunschweig und Göttingen eingeführt worden.

<a href= Der Peiner Schwan war zum Vortrag über die Reformation im Peiner Land fast bist auf den letzten Platz gefüllt.">
Der Peiner Schwan war zum Vortrag über die Reformation im Peiner Land fast bist auf den letzten Platz gefüllt. Foto:



Schon früher, nämlich im Jahr 1530 war ein Groß Lafferder Paster wegen seiner lutherischen Predigten aufgefallen, er hieß Johann Heidemann. Ein Jahr später landete der Geistliche Arwin Bierschwale für ein Jahr im Kerker weil er reformatorische Reden führte. Der Grund dafür, dass Groß Lafferde eine Brutstätte des Lutherismus war, ist laut Rose die Lage des Dorfes an der Reichsstraße von Köln nach Königsberg. "Viele Reisende kamen durch den Ort, es gab eine Raststätte dort, so haben sich neue Ansichten schnell verbreitet."

Viel genaues wisse man über den konkreten Ablauf der Reformation in Peine nicht, aber es sei ein Brief erhalten, so Rose, in dem der Hildesheimer Stadtrat den Peiner Rat ermahnt, ein waches Auge auf die lutherischen Umtriebe zu haben und sie zu unterbinden. Die Peiner hätten ihre Treue zum Katholizismus beteuert, aber der Lauf der Dinge war nicht aufzuhalten. Katholische Priester mussten überlaufen oder die Stadt verlassen. Viele wählten ersteresund blieben auf ihren Pfarrstellen. "Solche Fälle sind aus Hohenhameln, Lengede, Clauen und Schmedenstedt bekannt", meinte Rose. Im Großen und Ganzen ging der Wandel, so Rose, ohne Kampf ab. In den Jahren von 1552 bis 1558 herrschte Ruhe, "fast nichts änderte sich."

Als dann im Jahr 1628, im Zuge des 30-jährigen Krieges, die erneute Katholisierung einsetzte, verließen jedoch mehr als 200 Peiner ihre Heimat.

Die Nachforschungen waren eine echte Fleißarbeit. Rose hat nach eigener Aussage viele historische Briefe studiert. "Die Briefe aus der Mitte des sechzehnten Jahrhunderts sind extrem schwer zu lesen. Das ist eine Sache für Experten. Ich konnte diese Hilfe in Anspruch nehmen, weil der “Peiner Förderverein für Jugend und Kultur” mir mit einer finanziellen Zuwendung half", erklärte der Theologe.


mehr News aus Peine


Themen zu diesem Artikel


Krieg