Die Weingräfin des Leininger Lands kommt zum Weinfest


Die Weingräfin Anna-Lena kommt zum Peiner Weinfest. Foto: PeineMarketing GmbH
Die Weingräfin Anna-Lena kommt zum Peiner Weinfest. Foto: PeineMarketing GmbH | Foto: PeineMarketing GmbH

Peine. Das Leininger Land ist die Region in der Pfalz, aus der die Winzer an diesem Wochenende zu Gast in Peine sind. Dort wird alljährlich eine Weingräfin zur Botschafterin des guten Geschmacks gewählt. Morgen kommt Anna-Lena I. zum Peiner Weinfest und wird um 19 Uhr auf der Bühne über ihr vergangenes Jahr und die Aufgaben einer Weingräfin erzählen.


Vom 22. Juli 2016 bis 21. Juli 2017 war das Anna-Lena Müsel aus Obrigheim die Weingräfin. Sie hat in dieser Zeit viele Feste eröffnet und als Repräsentantin die Winzer und ihre Weine vertreten. Zahlreiche Peiner haben Sie bereits in Asselheim zur Eröffnung der Weinkerwe 2016 erlebt. Während ihrer Amtszeit nahm sie über 91 offizielle Termine wahr. Auch ihre Schwester war bereits vor einigen Jahren als Weingräfin unterwegs und als Winzer-Tochter kann sie aus erster Hand über alles Wissenswerte rund um den Weinbau, die verschiedenen Sorten und Qualitäten berichten.

Warum Weingräfin und keine Weinkönigin oder -prinzessin?


1950 wurde nach dem Vorbild der legendären Gräfin Eva von Neuleiningen, die vor über drei Jahrhunderten durch Charme, List und Gastfreundlichkeit die Burg Neuleiningen vor der Zerstörung durch "wilde Bauernhorten" bewahrte, die erste Weingräfin gewählt. Gräfin Eva öffnete der zerstörungswütigen Bauernschar Tür und Tor und bewirtete mit Speis´ und Trank. Die Bauern, völlig überrascht ob der Verhaltensweise der Burgherrin, verschonten, im Gegensatz zu vielen anderen Burgen der Pfalz, Neuleiningen, zogen weiter. So gibt es im Leiningerland als Repräsentantin für Wein, Wald und Burgen (Tourismus) eine Weingräfin, einzigartig im gesamten Bundesgebiet.

Aufgaben der Weingräfin


Vom 22. Juli 2016 bis 21. Juli 2017 durfte Anna-Lena I. als 67. Weingräfin das Leiningerland, mit seinen wunderschönen Weinbergen, dem Wald und den Burgen, regieren. Im Leiningerland wird leidenschaftlich gefeiert, am liebsten auf Dorffesten bei denen das Beisammensein gern bei einem Gläschen Wein genossen wird. Als Weingräfin darf man diese Feste eröffnen und als Repräsentantin die Winzer und ihre Weine vertreten. Weiter ist man Gast auf nahezu allen öffentlichen Veranstaltungen der Region auf denen man symbolisch für den guten Wein des Leiningerlandes steht. Man ist quasi die einzige regionale nicht politische Repräsentantin in allen Bereichen die den Wein und Tourismus bertreffen.

Besondere Erlebnisse


"Als Weingräfin durfte ich das Leiningerland auch über dessen Grenzen hinaus vertreten, so habe ich am großen Winzerfestumzug in Neustadt an der Weinstraße teilgenommen oder durfte unsere Partnerstädte besuchen.", erzählt Anna-Lena I.. "Von anderen Weinhoheiten eingeladen, reiste ich in Gemeinden in der gesamten Pfalz, um dort für das Leiningerland zu werben. Auf meinen 91 Reisen und Ausflügen habe ich viel gelernt, zum Beispiel wie man, oft auch spontan, Reden vor vielen Menschen hält. Am meisten gelernt habe ich aber über meine Heimat und die herzlichen Menschen, die dort leben. Ich möchte es ein bisschen veranschaulichen: im Leiningerland ist so weit das Auge reicht alles grün- wo keine weitläufigen saftig grünen Weinberge sind, sind vielfältig genutzte landwirtschaftliche Flächen oder der angrenzende gigantische Pfäzer Wald, in dem viele alte Burgen versteckt sind. Wir vergleichen unser Wetter gern mit dem der Toskana und verbringen daher viel Zeit im Freien. Auch wegen des guten Wetters sind unsere Weine ausgezeichnet und weltbekannt. Die Menschen sind aufgeschlossen und lebensfroh - was vielleicht daran liegen könnte, dass wir dort leben wo andere Urlaub machen."

Warum wollte sie Weingräfin werden?


"Im Amtsjahr 2009/10 regierte bereits meine Schwester als 60. Weingräfin für ein Jahr das Leiningerland. Während dieser Zeit erhielt ich bereits einen Einblick in die Aufgaben der Weingräfin und war begeistert von den vielen tollen Erlebnissen und Erfahrungen, die meine Schwester machte. Als mir dieses Amt angeboten wurde stand sofort fest- ja ich mach das! Da ich aus einem Weingut in Obrigheim stamme, bin ich mit dem Wein, der Arbeit im Feld und dem Verkauf des Weines aufgewachsen und kenne mich daher gut in diesem Bereich aus - was absolute Grundvoraussetzung für dieses Amt ist. Ich hatte gehofft, in diesem Jahr selbstständiger zu werden, mein öffentliches Auftreten zu stabilisieren und regionsfremden zeigen zu können, wie schön wir es haben. Im Nachhinein kann ich stolz sagen - ja, das ist mir gelungen! Was mich aber besonders freut, sind die vielen netten Bekanntschaften, die ich auf meiner Reise machen durfte, die zahlreichen interessanten Gespräche und Erfahrungen."


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