Edemissen. Dass es zwischen dem Reformationstag und Halloween durchaus Parallelen gibt, wollte Pastorin Eva Bartkowski am Reformationstag mit einem besonderen Abendgottesdienst zeigen. Zunächst verlief alles ganz normal, bis auf den ausgehöhlten Kürbis, der vor der Tür leuchtete und die eine oder andere gruselig verkleidete Gestalt, die sich am Eingang ein Liedblatt abholte. Dies geht aus einer Pressemitteilung des Evangelisch-lutherischen Kirchenkreises Peine hervor.
„Heute Abend wird vieles gefeiert. Wir evangelischen Christen feiern die Reformation, die Katholiken begehen den Abend vor Allerheiligen und seit ein paar Jahren feiern wir in Deutschland auch Halloween. Alle Feste haben gemeinsam, dass sie für das Andenken an Verstorbene stehen, das Gedenken an die Heiligen. Und nichts anderes heißt Halloween eigentlich. Es kommt von All Hallows Eve, dem Abend vor Allerheiligen“, erklärte die Pastorin zur Begrüßung.
Alles habe mit dem Vergehen des Alten und dem Kommen des Neuen zu tun. Der Reformationstag erinnere daran, dass Gott die Angst endgültig verbannt hat, man sich nicht fürchten müsse.
"Er" kommt vorbei
Doch plötzlich setzte in der Kirche der Gruseleffekt ein. Flackerndes Licht, das schließlich ganz verlosch, Knackser und Rauschen im Mikro der Pastorin, Rauchschwaden. „Ich rufe die Feuerwehr“, rief ein Besucher.
„Ja, fürchtet euch. Eure Feuerwehr wird euch nicht helfen können. Hach, ich liebe diesen Auftritt immer wieder“, scholl eine Stimme durch die Kirche. „Wer sind Sie überhaupt?“, fragte die Pastorin. „Ich habe viele Namen. Sammael, Abbadon, Beliar“, ließ sich die Stimme aus dem Off vernehmen. „Ach, Luzifer, was willst du denn hier?“, fragte die Pastorin leicht genervt.
Gott als bessere Alternative
„Ihr Evangelischen seid so langweilig. Habt ihr überhaupt Spaß auf eurer Party? Gibt es was Leckeres zu essen, Musik, Tanz? Nein? Kein Wunder, dass eure Kirchen immer leerer werden. Bei den Katholiken gibt es ja wenigstens noch etwas Rauch. Zu Halloween haben wir früher so tolle Partys gefeiert. Zum Glück wurde der schöne Brauch wenigstens in den USA wiederbelebt“, meinte Luzifer hämisch.
Mit der Geschichte von Jack O´ Lantern, der meinte den Teufel überlistet zu haben, aber nun letztlich doch mit seiner zur Laterne ausgehöhlten Rübe durch die Ewigkeit irrt, überzeugte die Pastorin den Teufel dann aber doch davon, dass Gott die bessere Alternative sei. „Luther war ausdrücklich dagegen, dass man sich Gnade verdienen kann!“, bekräftigte Pastorin Bartkowski.
„Ja, ja, ich hab´s verstanden. Feiert doch, was ihr wollt“, schmollte Luzifer und verzog sich wieder. Der Gottesdienst endete mit dem Segen und – wie an Halloween üblich – etwas Süßem am Ausgang.
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