Peine. Am 6. Januar ist Epiphanias, in Sachsen-Anhalt, Bayern und Baden-Württemberg sogar als gesetzlicher Feiertag ausgewiesen. Aber was ist eigentlich… Epiphanias?
Dr. Volker Menke, Superintendent desEvanglisch-lutherischen Kirchenkreises Peine erklärt:
"Das aus dem Griechischen kommende Wort bedeutet „Erscheinung“. Gemeint ist damit, dass in Jesus Gott erscheint, also sich zeigt, sich sehen lässt. Seinen Ursprung hat Epiphanias, das als eigenes großes Fest begangen wurde, mit größter Wahrscheinlichkeit im 4. Jahrhundert in Ägypten. Zwei Inhalte gehörten zu dem Fest: die Geburt und die Taufe Jesu. Das Fest breitete sich im Laufe der Zeit über den Osten und in den Westen der frühen Kirche aus. Dabei konnten sich die inhaltlichen Schwerpunkte verschieben oder andere Aspekte hinzutreten. Ihre gemeinsame Mitte haben sie alle darin, zum Ausdruck zu bringen: Gott, der Herr, der Höchste, wendet sich in Jesus der Menschheit zu und übt seine Königsherrschaft über die Welt aus. Das soll vermittelt werden, wenn die Weisen aus dem Morgenland das neugeborene Kind Jesus als König anbeten und ihm königliche Geschenke bringen; die Taufe Jesu wird verstanden als Krönung und Herrschaftsübertragung; im Weinwunder zu Kana und in Geschichten von Brotvermehrung zeigt Jesus königliche Macht. Dieser König will lichtbringend die Herzen der Menschen in allen Völkern mit seiner Liebe erobern, so dass auch der Aspekt von Jesus als Licht der Völker zu Epiphanias gehört. In vielen Epiphaniasliedern wird Jesus besungen als „Morgenstern“ und „wahres Licht“.
Die verschiedenen Aspekte der königlichen Zuwendung Gottes in Jesus sind gottesdienstlich heute über die ganze Epiphaniaszeit verteilt; sie umfasst ab dem 6. Januar in Abhängigkeit vom Ostertermin maximal sechs Sonntage und die ihnen jeweils folgende Woche. Am Epiphaniastag selbst steht die Geschichte von den Weisen aus dem Morgenland, die wegen ihrer königlichen Geschenke als Könige verstanden wurden, im Mittelpunkt. Von daher trägt der Tag insbesondere bei katholischen Christen und in katholischen Gegenden den Namen „Heilige Drei Könige“ oder „Dreikönigstag“. Zum bekanntesten Brauchtum mit Bezug auf Epiphanias gehören die als Könige gekleideten Sternsänger, die Segenszuspruch von Haus zu Haus tragen. Und Christen einiger orthodoxer Kirchen wie in Russland und Serbien feiern auf Grund einer anderen Kalenderzählung am 6./7. Januar Weihnachten. Symbolisch wird Epiphanias öfter durch einen Stern dargestellt. Mit der letzten Woche der Epiphaniaszeit endet der erste von drei Teilen des Kirchenjahres, der Weihnachtsfestkreis, der mit dem 1. Advent begonnen hatte."
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