Peine. Wie die Kreisfeuerwehr in einer Pressemitteilung berichtet, hat der Fachzug Personalreserve der Kreisfeuerwehr, der sich aus Freiwilligen Feuerwehren aus der Gemeinde Hohenhameln zusammensetzt, an einem Deichschutzseminar im Landkreis Wesermarsch teilgenommen.
29 Einsatzkräfte machten sich hierzu am vergangenen Samstag, um 6 Uhr mit vier Fahrzeugen auf den Weg in Richtung Oldenburg.
Nach einer theoretischen Unterweisung im Mai durch den Zugführer Jens Böker wurde nun der praktische Teil vor Ort durchgeführt. In der Theorie erläuterte Böker, dass Deich nicht gleich Deich ist, sondern ein Unterschied besteht zwischen tidebeeinflussten Deichen und Flussdeichen. Im Vergleich zu Flussdeichen, wo sich ein Hochwasser mit ungefähr einer Woche Vorlauf ankündige, könne der Pegel bei Sturmflut zusätzlich zu ihrem natürlichen Tidenhub innerhalb weniger Stunden um viele Meter steigen.
Das Hochwasser 2013 und die Hochwasserereignisse der letzten Jahrzehnte an Nordsee, Elbe, Innerste und Leine, aber auch die Sturzfluten an vielen kleinen Gewässern in Deutschland haben gezeigt, dass es wichtig ist, die Verantwortlichen in den Verbänden des Katastrophenschutzes besser und umfassender auszubilden, zu vernetzen und den praktischen Einsatz gemeinsam zu üben. Dabei soll schon während der Schulung das Miteinander der verschiedenen Organisationen und Verantwortlichen im Katastrophenschutz geübt und optimiert werden. „Wir können kein Hochwasser verhindern, aber wir können uns darauf vorbereiten“ so Jens Böker
Nach der Begrüßung und einen gemeinsamen Frühstück demonstrierten die Lehrgangsleiter Stephan Hennings und Klaus Niekamp die praktische Anwendung des Erlernten.
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Es ging nicht nur um Sandsäcke
Bei dem Seminar am Samstag auf dem Bauhof des I. Oldenburgischen Deichbands am Übungsdeich ging es nicht nur um Sandsäcke. Es ging auch um Deichkappenerhöhung, Quellakaden, Deichfußsicherung, Kappensturz sowie Lecksegel setzen aber auch um Sandsackfüllanlagen.
Bevor es losging mussten dennoch erst einmal Sandsäcke gefüllt werden – und zwar von Hand. Eine nicht gerade angenehme Arbeit, die im Ernstfall bis zu zehn oder zwölf Stunden dauern kann und bei der man nicht zart besaitet sein darf. Dann folgte der Transport der Sandsäcke von Hand zum Deich. Die Absicherung mit Folien wie auch die Beseitigung von Schadstellen wurden am Deich praktisch geübt. Des Weiteren war die Fortbildung ein guter Anlass, um mit einer Sandsackfüllanlage zu arbeiten. Für Jens Böker, dem Zugführer Personalreserve, war die Fortbildung eine rundum gelungene Veranstaltung und er bedankte sich bei dem Ausbilderteam sowie beim I. und II. Oldenburgischen Deichband mit den Peiner Spezialitäten Schokolade und Bier.
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