Falsche Microsoft-Mitarbeiter - Frau verliert mehrere tausend Euro

Der Anrufer habe der Frau mitgeteilt, dass ihr Microsoft-Konto gehackt worden sei. Für die Sicherung des gehackten Kontos müsse die Frau jedoch eine Geldsumme in Bar bezahlen.

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Symbolbild | Foto: Pixabay

Peine. Bereits Ende Februar soll eine Frau aus Peine mehrere Mails von der "angeblichen" Firma Microsoft erhalten haben. Nachdem die Frau eine Mail geöffnet hatte, sei ihr schriftlich mitgeteilt worden, dass es Sicherheitslücken auf ihrem Rechner gäbe. Anfang März habe die Frau schließlich einen Anruf eines "freundlich" wirkenden Herrn "Nixon" erhalten. Dieser habe sie mit der amerikanischen Länderkennung und

Vorwahl +1 (210) fernmündlich kontaktiert. Er habe ihr mitgeteilt, dass ihr Microsoft-Konto gehackt worden sei. Für die Sicherung des gehackten Kontos müsse die Frau jedoch eine Geldsumme in Bar bezahlen. Dies berichtet die Polizei in einer Pressemitteilung.

Bei einer ersten Versuchstat habe die Frau eine Geldsumme in Höhe von 5.000 Euro von ihrem Konto abgehoben und an eine Adresse in Berlin gesandt. Der Anrufer habe jedoch die Frau schnell wieder aufgefordert, die Sendung zurückzufordern. Es sei in diesem Fall kein Schaden entstanden. Die Frau habe das Geld zurückerhalten. In einem weiteren schriftlichen Kontakt am 8. März habe der vermeintliche Herr "Nixon" die Frau aufgefordert, sowohl die 5.000 Euro als auch weitere 9.000 Euro an einen Kontakt in Hessen zu versenden. Die Frau sei diesem nachgekommen und versandte das Geld.

In einem erneuten Schriftkontakt über einen Messangerdienst sei die Frau erneut aufgefordert worden, Bargeld an eine Kontaktadresse zu versenden. Herr "Nixon" hatte der Frau gegenüber mitgeteilt, dass es bei den Tätern eine heiße Spur gäbe und man ihnen auf den Fersen sei. Daraufhin habe die Frau am 8. März erneut eine Summe von 20.000 Euro von ihrem Konto abgehoben und verschickte das Geld an die
Kontaktadresse in Hessen.

Bei einem erneuten Kontakt habe Herr "Nixon" der Frau mitgeteilt, dass er nunmehr beabsichtige, ihr 20.000 Euro zurückzuüberweisen. Sie müsse sich jedoch zuvor an ihrem Rechner anmelden. Nach der Anmeldung habe die Frau in zwei Fällen eine sogenannte TAN auf ihr
Mobiltelefon übersandt bekommen, welche sie in beiden Fällen dem Herrn "Nixon" mitgeteilt hatte. Auf Grund der mitgeteilten TAN sei es schließlich am 9. März zu zwei unberechtigten Verfügungen vom Konto der Geschädigten in Höhe von fast 20.000 Euro gekommen.

Dies ist die Vorgehensweise


Die Vorgehensweise sei immer identisch. Angebliche Microsoft Mitarbeiter kontaktierten telefonisch die Geschädigten und erklärten, dass ihr Rechner infiziert oder mit Viren befallen sei oder sogar gehackt wurde. Die Mitarbeiter würden den Geschädigten die Hilfe anbieten verbunden mit der Aufforderung, eine Fernwartungssoftware zu installieren.

Durch eine solche Fernwartungssoftware hätten die Täter einen Zugriff auf den Rechner der Geschädigten und könnten sensible Daten ausspähen. Für diese Hilfeleistung werde eine entsprechende Entschädigung verlangt.

Die Polizei möchte, dass sie sich vor dieser Betrugsmasche schützen: "Sollte ein unaufgeforderter Kontakt zu ihnen aufgenommen werden, beenden Sie das Gespräch. Seriöse Unternehmen nehmen unaufgefordert keinen Kontakt zu ihnen auf. Geben Sie niemals Bankdaten oder persönliche Kennwörter Fremden bekannt. Lassen Sie niemals zu, dass Fremde eine Fernwartungssoftware bei Ihnen installieren. Sollten Sie Opfer einer Straftat sein, trennen Sie die Internetverbindung und beenden alle Programme. Anschließend fahren Sie den Rechner herunter. Lassen Sie ihren Rechner überprüfen und ändern alle Passwörter. Versuchen Sie, bereits geleistete Zahlungen über ihre Bank zurückzufordern. In jedem Fall erstatten Sie eine Anzeige bei der Polizei und sprechen mit Personen ihres Vertrauens über den Vorfall", rät die Polizei.

"Rat und Hilfe erhalten Sie jederzeit von der Polizei oder über die polizeiliche Kriminalprävention", so die Polizei abschließend.


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