Peine. Im Rahmen der Reihe Rat und Tat des Peiner Klinikums und des Familienzentrums Peine informierte Dr. Thomas Heuer, Chefarzt Gynäkologie und Geburtshilfe des Klinikums am Mittwochabend über die familiengerechte Geburt. Hebamme Sonja Jäger ergänzte mit Informationen zur Elternschule und zeigte im Anschluss an die Vorträge die Räume der Geburtsstation.
„Die Elternschule gibt es seit den 80er Jahren. Ziel ist, Mutter und Vater gleichermaßen auf die Geburt vorzubereiten. Früher war das Thema Geburt ja eher tabuisiert und die Väter waren kaum beteiligt“, erklärte Jäger. Wichtig seien Kurse, die auf die Geburt vorbereiten und vor allem vermitteln, dass man nicht planen sollte, sondern während der Geburt direkt entscheiden muss, wie es laufen soll. Ebenso unverzichtbar seien Rückbildungskurse.
Dem schloss sich auch Dr. Heuer an. Er rief zudem zu mehr Ruhe im Umgang mit dem Thema Geburt auf. „Schwangerschaft und Geburt sind keine Krankheit. Im besten Fall hat der Gynäkologe dabei die Hände in der Tasche und muss überhaupt nicht eingreifen. Weit über 90 Prozent der Geburten verlaufen völlig normal“, führte er aus.
Auf der Station im Klinikum Peine sei man mit familiengerecht ausgestatteten Kreißsälen, einem Notfallzimmer und Kinderärzten des Klinikums Braunschweig in ständiger Rufbereitschaft bestens ausgestattet. Auch ambulante Geburten seien möglich.
Im Anschluss an den Vortrag gab es noch eine umfassende Führung durch alle Räume der Station mit der Möglichkeit, Fragen zu stellen.
Rat und Tat geht nun erst einmal in die Sommerpause. Das Programm für die nächste Vortragsreihe steht aber bereits. Start ist am Mittwoch, 7. September, um 18.30 Uhr in der Cafeteria des Klinikums Peine. Thema ist dann „Divertikel im Darm – wie entstehen sie, wie kann man sie behandeln“ mit Professor Dr. Christian Eckmann, Ärztlicher Direktor des Klinikums Peine.
Familiengerechte Geburt und Elternschule
Sonja Jäger zeigte die Räume der Geburtshilfestation. Foto: Privat | Foto: Privat