Peine. Wer in den letzten Tagen trotz der hochsommerlichen Temperaturen durch die Peiner Fußgängerzone ging oder hitzegeschuldet schlich, wird sich vielleicht gewundert haben, was die Teilnehmerinnen aus dem dritten Workshops des Kreismuseums zum Projekt: „Blick über den Tellerrock“ für merkwürdige Dinge taten: Mit einem durchlöcherten Blatt Papier in der einen und dem Handy in der anderen Hand auf Motivsuche gehen, mag eine merkwürdige Methode zur Ideenfindung sein, die Fotos zeigen aber Details der Fuhsestadt aus dem Blickwinkel der Mode.
Gebäude, Pflanzen, Straßenschilder, oft übersehene Dinge des Alltags werden zu Gestaltungselementen. Juli und Mailin haben schon diverse ungewöhnliche Stadtansichten „im Kasten“ und lachen: „So haben wir diese Stadt noch nie betrachtet!“ Dagmar Kamlah, renommierte Filmemacherin und Kuratorin aus Vechelde, leitete den dritten von insgesamt vier Workshops, mit dem die Jugendlichen sich auf die Eröffnung ihrer Ausstellung vorbereiten. Sie arbeitet vor allem dokumentarisch, auch mit der Methode des „found footage“, der Verwendung von gefundenem Material in neuen Kontexten. Diesen Umgang mit und bestehendem Material gibt Kamlah in ihrem Workshop an die Jugendlichen weiter. Gerade hat sie „VON DINGEN“ fertiggestellt, einen abendfüllenden Film über die Lust am Sammeln. Als langjährige Cinéastin engagiert sie sich weiterhin für das Zeigen guter Filme – bei einer Wanderkino-Initiative in Berlin-Moabit und dem transkulturellen Festival Freiburger Film Forum.
An einem Kurzfilm zum Thema „Anziehende Perspektiven“, in dem Schablonen von Kleidermodellen mit urbanen Perspektiven kombiniert werden, wird im Moment noch gearbeitet. Er wird während der Ausstellung „Blick über den Tellerrock“ im Kreismuseum Peine uraufgeführt, die am 19.08. um 11 Uhr eröffnet und bis zum 12.09. Dienstag bis Sonntag von 11 bis 17 Uhr zu sehen ist. Neben den Ergebnissen aus Kamlahs Workshop sind Fotos, Kleidungsstücke und Skulpturen aus den anderen drei „Tellerrock“-Workshops zu sehen.
mehr News aus Peine