Gesellschaft gewünscht? Ein Aufsteller gegen die Einsamkeit

Das Café Mitte erprobt ein Modellprojekt, das Gästen die Gelegenheit gibt, neue Menschen kennenzulernen.

Prof. Dr. Anna Friedrich (Sozialdezernentin des Landkreises Peine), Martina Stelter (Geschäftsführerin fips) und Michaela Schade vom Café Mitte (v. li.).
Prof. Dr. Anna Friedrich (Sozialdezernentin des Landkreises Peine), Martina Stelter (Geschäftsführerin fips) und Michaela Schade vom Café Mitte (v. li.). | Foto: Landkreis Peine

Peine. In einer Zeit, in der Smartphones Gespräche oft ersetzen und jeder scheinbar in seiner eigenen Welt lebt, setzt ein Restaurantgast ein stilles, aber herzliches Zeichen für mehr Miteinander. Mit einem kleinen Aufsteller auf seinem Tisch lädt er Fremde dazu ein, Platz zu nehmen und den Moment gemeinsam zu teilen. Über das neue Angebot berichtet der Landkreis Peine in einer Pressemitteilung.



„Ich esse gern in Gesellschaft - und manchmal ergeben sich die schönsten Begegnungen genau dann, wenn man sie nicht plant", erklärt Prof. Dr. Anna Friedrich, Sozialdezernentin des Landkreises Peine.

Ein offenes Angebot


Der Aufsteller ist schlicht - zwei Vögel unterhalten sich angeregt. Die Botschaft sei klar und macheaus einem gewöhnlichen Restaurantbesuch ein offenes Angebot: Wer Lust auf ein Gespräch, gemeinsames Lachen oder einfach ein stilles Beisammensein hat, darf sich gern dazusetzen.

Die Idee aus dem Präventionsrat des Landkreises Peine treffe den Nerv der Zeit. Während Einsamkeit in unserer Gesellschaft immer häufiger ein Thema sei, wirke die Geste wie ein kleiner Gegenentwurf: spontan, herzlich und menschlich. Für viele Gäste sei es eine Gelegenheit, neue Menschen kennenzulernen, die sie sonst nie getroffen hätten - sei es für eine kurze Unterhaltung über den Tag, den Austausch über Lieblingsgerichte oder einfach das Gefühl, nicht allein zu sein.

Modellprojekt im Café Mitte


Das Café Mitte erprobt das Modellprojekt und sieht darin eine Bereicherung für das eigene Haus: „Wir wollen nicht nur gutes Essen servieren, sondern auch Begegnungen ermöglichen. Ein solches Projekt passt perfekt dazu", freut sich Michaela Schade.

Martina Stelter als Geschäftsführerin von fips ergänzt: „So wird aus einem einzelnen Tisch mehr als ein Platz zum Essen - er wird zu einem Treffpunkt für Geschichten, Freundschaften und ein Stück Gemeinschaft im Alltag.“ Mit dieser kleinen Idee werde aktiv Sozialraum in der Stadt Peine geschaffen.

Man kann sich beteiligen


Im Café Mitte stehen die Aufsteller auf dem Tresen und können von dort auf die Tische gestellt werden. Restaurants und Cafés, die sich an dem Modellprojekt beteiligen möchten, können sich unter der Telefonnummer 05171/401-1207 an das Sozialdezernat wenden.