Peine. Das Stadtarchiv freut sich, auch für das Jahr 2024 seinen beliebten Kalender mit historischen Ansichten präsentieren zu können. Realisiert wurde das Projekt erneut in Zusammenarbeit mit der Kalender Manufaktur Verden. Er kann in der Buchhandlung Thalia und in der Vöhrumer Bücherstube zum Preis von 19,90 Euro erworben werden. Dies teilte die Stadt Peine mit.
Die Aufnahmen stammen aus der umfangreichen Bildersammlung des Stadtarchivs und hier wurden auch die entsprechenden Vorarbeiten geleistet, beispielsweise die Auswahl und Digitalisierung der Bilder. Außerdem wurden die Bild-Dateien im Archiv zusätzlich digital optimiert für den hochwertigen Druck im DIN-A3-Format.
Der Kalender zeigt vorwiegend Stadtansichten der 1950er bis 1990er Jahre. Dr. Andreas Kulhawy, Leiter des Stadtarchivs, erklärt dazu: „Einmal mehr möchten wir die Peinerinnen und Peiner anregen, sich an frühere Zeiten zu erinnern.“
Das ist zu sehen
Das Titelblatt gewährt dem Betrachter einen Blick in die Wallstraße, Mitte der 1960er Jahre. Sehr gut ist noch das „alte Peine“ mit seinen vielen, teils sehr kleinen Fachwerkhäusern und dem Kopfsteinpflaster der Straße zu erkennen.
Kulhawy weiß zu berichten: „Schon damals muss vielen Peinern bewusst gewesen sein, dass sich das Gesicht der Innenstadt sehr bald grundlegend ändern werde. Aus diesem Grund ergriff das damalige Stadtarchivarsehepaar Hilde und Kurt Wiedenroth die Initiative und ließ die Innenstadt von einem Fotografen ablichten. Aus dieser Serie stammt auch das diesjährige Titelbild unseres historischen Kalenders.“
Aus dem Jahr 1928 stammt das Juli-Bild. Es zeigt den Rücktransport der Königsscheiben von den Schießständen am Silberkamp. Der Stadtarchivar erläutert: „Auf den ersten Blick verwirrend ist die Tatsache, dass nur 4 Scheiben abgebildet sind. Wenn man jedoch weiß, dass der TSV-Bildung 1935 seinen ersten König ausschoss, ist das Rätsel schnell gelöst. Das Schießen fand übrigens, nach vorangegangenen jahrelangen Querelen, seit 1927 in der Nähe der heutigen Straßen ‚Am Silberkamp/ Am Bauhof‘ statt. Erst seit 1956 wird der Schießstand auf dem Sundern genutzt. Noch heute erinnert der Straßenname ‚Am Scheibenstand‘ an diese Episode der Peiner Freischießengeschichte.“
Dem Juni wurde ein Bild der Breiten Straße 5–9 zugeordnet. Dr. Kulhawy erklärt dazu: „Es ist schon erstaunlich, an diesem kleinen Ausschnitt der Fußgängerzone die ständigen Veränderungen in der Peiner Geschäfts- und Gaststättenwelt nachzuvollziehen.“
Das Dezember-Bild führt dem Betrachter den Kokillenguss im damaligen Thomasstahlwerk vor Augen (1958). Im sprühenden Funkenregen gehen die Männer ihrer schweren Arbeit nach.
Weitere Bilder des Kalenders zeigen den Peiner Damm in der Zeit um 1965, den Bahnhofsplatz im Februar 1973, damals noch mit dem Bahnhofsgebäude der 1960er Jahre, dem Blumenpavillon und dem Kiosk, ferner den noch als Parkplatz genutzten Marktplatz im April 1974, ein Fußballspiel am Wochenende der Einweihung des Vater-Jahn-Platzes (August 1930), den ersten Peiner Kindergarten, die „Warteschule“ an der Zehnerstraße (1931) sowie einen Blick in die Marktstraße mit der FIAT-Handlung Hermann Schröder (November 1971).
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