IG Metall und Peiner Unternehmen verständigen sich auf Tarifvertrag

Ab April erhalten zirka 180 Beschäftigte Tarifentgelte und kürzere Arbeitszeiten.

Von links nach rechts: Dr. Udo Lange (Geschäftsführer), Catherine Blockhaus (Personalleiterin), Jan Laging (Gewerkschaftssekretär), Jonas Hartjenstein, Mike Hübbe, Kilian Weidle (alle Verhandlungskommission der IG Metall).
Von links nach rechts: Dr. Udo Lange (Geschäftsführer), Catherine Blockhaus (Personalleiterin), Jan Laging (Gewerkschaftssekretär), Jonas Hartjenstein, Mike Hübbe, Kilian Weidle (alle Verhandlungskommission der IG Metall). | Foto: IG Metall Salzgitter-Peine

Peine. Die Beschäftigten des Peiner Traditionsbetriebs Weitkowitz wurden am heutigen Mittwoch über den Tarifabschluss informiert. Nach vier Verhandlungsrunden haben das Unternehmen und die IG Metall ein Verhandlungsergebnis erzielt. Dieses sieht eine Tarifbindung vor, die sich an den Tarifen in der Metall- und Elektroindustrie in Niedersachsen orientiert. Das berichtet die IG Metall Salzgitter-Peine in einer Pressemitteilung.



Beide Tarifparteien betonten die konstruktive und lösungsorientierte Gesprächsatmosphäre. Das Ergebnis wurde am Verhandlungstisch erzielt, ohne jegliche Warnstreik-Aktivität der Gewerkschaft. „Allen Beteiligten war klar, dass wir mit Augenmaß und Kompromissbereitschaft ein Ergebnis finden müssen. Daher konnten wir in wenigen Terminen ein Verhandlungsergebnis erzielen, das unseren Beschäftigten zugutekommt“, erklärt Geschäftsführer Dr. Udo Lange von der Weitkowitz GmbH.

35-Stunden-Woche ab 2028


Ab April können sich die Beschäftigten über Tarifentgelte und eine Arbeitszeitverkürzung auf zunächst 36 Stunden in der Woche freuen. Eine weitere Reduzierung der Arbeitszeit auf 35 Stunden folgt ab Januar 2028. Ein neues und transparentes Entgeltsystem werde eingeführt, um den Anspruch „Gleiches Geld für gleiche Arbeit“ Realität werden zu lassen. „Mit den Arbeitsbedingungen erreichen wir ein wettbewerbsfähiges Niveau, das von anderen Industriebetrieben in der Region gewährt wird“, erklärt Jonas Hartjenstein, Mitglied der Verhandlungskommission und Betriebsratsvorsitzender der Weitkowitz GmbH. „Die Attraktivität des Standorts in Peine wird dauerhaft erhöht, sowohl für die heutigen Beschäftigten und auch für alle, die künftig auf der Suche nach attraktiven Arbeitsbedingungen in der Industrie sind.“

Tarifbindung konzernweites Neuland


Dabei seien die Rahmenbedingungen für den Tarifabschluss herausfordernd gewesen. Der Automobilzulieferer spüre die Sorgen der Branche. Außerdem bedeute die Einigung konzernweites Neuland. „Uns war bewusst, dass wir in dem wirtschaftlichen und politischen Kontext keine Maximalforderungen erzwingen können. Dass wir eine Tarifbindung erreicht haben zeigt, dass alle Beteiligten verantwortungsbewusst gehandelt haben“, führt Jan Laging, Mitglied der Verhandlungskommission und Gewerkschaftssekretär der IG Metall Salzgitter-Peine, aus. „Natürlich wollen wir dauerhaft die Beschäftigung und gute Arbeitsbedingungen in der Region sichern und dabei ist die Tarifbindung ein Meilenstein."