Immer mehr Peiner bewaffneten sich in 2016

von Frederick Becker


Eine Schreckschusspistole. Symbolfoto: Sina Rühland
Eine Schreckschusspistole. Symbolfoto: Sina Rühland | Foto: Sina Rühland

Peine. Die Zahl der Kleinen Waffenscheine im Kreis schnellt in die Höhe. Der Kreis vermutet Unsicherheitsgefühl.


In Niedersachsen beantragten in diesem Jahr nach NDR-Berichten 16.000 Menschen einen Kleinen Waffenschein. In 2015 lagen den niedersächsischen Behörden lediglich 2.000 Anträge vor. Der Schein verleiht dem Besitzer das Recht, sogenannten Schreckschuss-, Reizstoff- und Signalwaffen geladen, und übrigens auch verborgen, mit sich zu tragen. Sie gleichen echten Schusswaffen, verschießen aber Reizgas oder knallen lediglich laut. Bei Großveranstaltungen ist es allerdings verboten, solche Waffen zu tragen.

Die Entscheidung, ob die Genehmigung ausgegeben wird, trifft laut NDR der Landkreis. regionalHeute.de erkundigte sich bei Henrik Kühn, dem Sprecher des Landkreises Peine, nach den lokalen Zahlen. Laut Kühn gab es 2016 im Landkreis 235 Anträge, gegenüber 45 Anträgen in 2015.

"Über die Gründe der Steigerung lassen sich keine verlässlichen Aussagen treffen", meinte Kühn. Vermutet werden könne ein gestiegenes Unsicherheitsgefühl und damit einhergehend wohl ein wachsendes Bedürfnis, für den eigenen Schutz zu sorgen. "Der Waffenzuwachs ist natürlich nichts, was uns freut. Denn um einen Konflikt zu entschärfen, sind Waffen nicht geeignet, sagte der Kreissprecher. "Jeder sollte dabei beachten: In dem Moment, in dem ich mich bewaffne, trage ich zur Eskalation bei“, mahnte Kühn.

Die Peiner Polizei spürt die Folgen der Antragsflut noch nicht. "Uns liegen noch keine Zahlen vor, die belegen, dass die Kleinen Waffen eine stärkere Rolle bei Vorfällen oder Delikten spielen", meint der Polizeisprecher Peter Rathai.





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