In den Flüchtlingsunterkünften ist noch reichlich Platz

von Frederick Becker


Stadtverwaltung musste schnell viele Unterbringungsmöglichkeiten schaffen. Foto: Frederick Becker
Stadtverwaltung musste schnell viele Unterbringungsmöglichkeiten schaffen. Foto: Frederick Becker | Foto: Frederick Becker

Peine. Als im Herbst 2015 Flüchtlinge nach Peine strömten, musste die Stadt rasch neue Unterbringungsmöglichkeiten schaffen. Mit Schließung der Balkanroute sank die Zahl der Flüchtlinge aber zusehends, manche Unterkünfte stehen nun leer. regionalHeute.de erfragte aktuelle Zahlen.


Laut Stadtsprecherin Petra Neumann seien die Aufnahmekapazitäten im Oktober 2015 erschöpft gewesen, deshalb habe die Stadt Leerstände für die Flüchtlingsunterbringung herrichten müssen:

Hier wurde die Stadt aktiv:


Gewerbepark Unternehmenspark II, Woltorfer Straße (maximal 414 Plätze)
Gewerbepark Unternehmenspark I, Woltorfer Straße (maximal 140 Plätze, teilweise aktiviert)
Ehemalige Werksgasthaus, Gerhard-Lucas-Meyer-Straße (maximal 322 Plätze, nicht aktiviert)

Insgesamt macht das876 Unterbringungsplätze.

"Darüber hinaus wurde zu Beginn des Jahres 2016 auf dem Gelände „Lehmkuhlenweg 27“ mit dem Bau von fünf neuen Baukörpern mit insgesamt 18 Drei-Zimmer-Wohneinheiten begonnen", erklärt die Stadtsprecherin.Dudurch entstünde Raum für maximal 180 Personen.Die Arbeiten stehen laut Neumann kurz vor ihrem Abschluss.

Die Stadt musste dringend Kapazitäten schaffen


Nachder Schließung der Balkanroute im März 2016 blieben die erwarteten Flüchtlingszahlen aus, dadurch veränderte sich die Lage. "Das ehemalige Werksgasthaus musste wegen des abrupten Endes des Flüchtlingszustromes nicht aktiviert werden. Jedoch musste das Objekt sehr kostenaufwendig für eine Unterbringung hergerichtet werden, da sich die Stadt Peine auf mindestens 890 Personen in 2016 einstellen und die dortigen Kapazitäten dringend geschaffen werden mussten", heißt es vonseiten der Stadt.

Im vergangenen Februar lebten, so gibt die Stadt an, 556 Neuankömmlinge in der Fuhsestadt, Obdachist für insgesamt 1.070 vorhanden. Die meisten sind indes dezentral untergebracht.Die von der Stadt vorgehaltenen oder angemieteten Wohnungen sind mit 304 Bewohnern zu 73 Prozent ausgelastet.

Auslastung: Fehlanzeige


Auch in den Gemeinschaftsunterkünften ist noch reichlich Platz: Während die Unterkunft in der Heinrichstraße zu 80 Prozent belegt ist, liegt die Auslastungim Jugendgästehaus in der Woltorfer Straße bei 74 Prozent. Die Unterkünfte im Lehmkuhlenweg und in der Fritz-Steegen-Allee sind nur zu 56 Prozent, respektive 33 Prozent belegt. Die Belegungsquote der Einrichtung imUnternehmenspark I, in der Woltorfer Straße, beträgt sogar nur 23 Prozent.

Stadtrat Friedhelm Seffer machte aus seinem Ärger über diese Situation keinen Hehl. Im Kreis politischer Gremien erklärte er, dass die Stadt mit großem finanziellem Aufwand Wohnraum geschaffen habe, um den erwarteten Flüchtlingszahlen gerecht zu werden. Die Zahlen, auf die sich die Stadt eingestellt habe, gingen auf Angaben der Landesregierung zurück. Im ehemaligen Werksgasthaus in derGerhard-Lucas-Meyer-Straße habe nie jemand gewohnt. Nun stehle sich das Land aus der Verantwortung, die Stadt bleibe auf den Kosten sitzen. Er wolle dies nicht auf sich beruhen lassen.


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