Peine. Wie die in Celle ansässige AKH-Gruppe in einer Pressemitteilung erklärt, startet am heutigen Freitag das offizielle Insolvenzverfahren für das Klinikum Peine. Demnach arbeite man weiter am Erhalt des Klinikums, laut Betreiber sei in den vergangenen zwei Monaten jedoch viel erreicht worden. So seien die Gehälter der angestellten durch einen Kompromiss mit den Gläubigern gesichert worden.
„Die vergangenen Wochen waren geprägt von intensiven Gesprächen und der Erarbeitung von Zukunftsperspektiven für das Peiner Klinikum. Diese Arbeit soll nun weiter fortgesetzt werden“, erklären übereinstimmend Klaus Wiswe und Dr. Martin Windmann, Aufsichtsratsvorsitzender und Vorstandsvorsitzender der AKH-Gruppe, zu der das Peiner Klinikum gehört.
Vor allem die Einigungen zwischen Betriebsrat, ver.di und der Führung des Klinikums hätten einen großen Schritt für die Belegschaft des Krankenhauses bedeutet und hätten offene Fragen klären können. Nun arbeite man weiter am Erhalt des Krankenhauses. „Vor diesem Hintergrund und im Hinblick auf die vor uns liegende Arbeit sind wir davon überzeugt, dass es in den kommenden Wochen eine tragfähige Lösung für den Erhalt des Krankenhauses in Peine geben wird“, so Wiswe und Windmann weiter.
Löhne und Gehälter sollen sicher sein
Auch um ihr Gehalt müssten sich die Angestellten des Peiner Klinikums keine Sorgen machen. Laut AKH-Gruppe sind die Gehälter sicher, trotz Eigenverwaltung ohne Insolvenzgeldzahlung. Darauf hätten sich das Klinikum und die Gläubiger geeinigt. Überwacht werde der Prozess von Sachwalter Dr. Malte Köster, der bereits im März zu Beginn des Verfahrens berufen worden war.
"Die notwendigen Grundlagen für eine Fortführung des Krankenhausbetriebs auch ohne die Hilfen des Insolvenzgelds sind zunächst einmal geschaffen", so Köster. "Das ist eine gute Nachricht für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die in den letzten Wochen beeindruckendes geleistet haben." Auch die der Betriebsrat und ver.di zeigen sich erfreut über den aktuellen Kompromiss. „Das ist ein tolles Signal für die Beschäftigten. Die Botschaft aus dem Gläubigerausschuss ist klar: Es geht weiter mit dem Klinikum Peine!“, so Betriebsratsvorsitzende Christine Leckelt.
Allerdings sieht ver.di auch Verantwortung beim Landkreis, der das Klinikum nach Bekanntwerden der Insolvenz aufkaufte: „Übernimmt der Kreis, hat er die Chance sich von den anderen Betreibern der Region abzuheben, indem er Fehler der Vergangenheit nicht wiederholt. Ein Krankenhaus, kommunal, tarifgebunden, mit eigener Reinigung, Küche, Logistik und allem was dazu gehört, ohne Outsourcing. Das bedeutet Qualität und ist für die Beschäftigten und Patienten attraktiv, denn zufriedenes Personal bedeutet auch höhere Qualität der Behandlungen", erklärt Gewerkschaftssekretär Bruno Gerkens.