Peine. Unter Anleitung des Niedersächsischen Landesamtes für Brand- und Katastrophenschutz (NLBK) fand in dieser Woche eine dreitägige Übung für den Katastrophenschutzstab und die Fernmeldezentrale des Landkreises Peine statt. Bei dem angenommenen Szenario handelte es sich um eine winterliche Wetterlage, die in einem flächendeckenden Stromausfall im Kreisgebiet überging, heißt es in einer Mitteilung des Landkreises.
An der Übung haben insgesamt 50 Personen aus der Kreisverwaltung aber auch von externen Organisationen wie Feuerwehr, Polizei, Rettungsdienst und THW teilgenommen. „In den vergangenen Jahren hat das Thema Katastrophenschutz aufgrund der weltpolitischen Lage zunehmend an Bedeutung gewonnen. Uns ist es wichtig, regelmäßig mit dem Katastrophenschutzstab verschiedene Szenario zu üben, um im Ernstfall – der hoffentlich nie eintreten wird – möglichst schnell handlungsfähig zu sein“, erklärt Landrat Henning Heiß.
Rechtliche Definition von Katastrophen
Schadensfälle des Alltags haben zwar für die Betroffenen oft katastrophale Auswirkungen, doch handelt es sich hierbei nicht um Katastrophen im eigentlichen Sinne. Erst, wenn durch ein Ereignis erhebliche Sachwerte, die Umwelt oder gar das Leben oder die Gesundheit zahlreicher Menschen gefährdet sind oder die lebensnotwendige Versorgung der Bevölkerung in so hohem Ausmaß gefährdet ist, dass es geboten scheint, alle Maßnahmen zur Bekämpfung der Gefahr unter eine einheitliche Leitung zu stellen, liegt eine Katastrophe im Rechtssinn vor.
Über das Vorliegen einer Katastrophe entscheidet grundsätzlich die Untere Katastrophenschutzbehörde. Im Kreisgebiet stellt der Landrat fest, dass ab einem bestimmten Zeitpunkt in einem genau definierten räumlichen Bereich der Katastrophenfall eingetreten ist. Die Feststellung des Katastrophenfalls wird über die Medien bekannt gegeben.
Führung und Organisation im Katastrophenfall
Mit der Auslösung des Katastrophenalarms wird die gesamte Leitung der Schadensabwehr unter die Führung des Landkreises gestellt. Der Landrat entscheidet ab diesem Zeitpunkt nicht nur über die operativ-taktischen Maßnahmen zur eigentlichen Schadensabwehr und Gefahrenbekämpfung, sondern auch über alle hierzu administrativ erforderlichen Tätigkeiten. Er bedient sich hierzu seines Katastrophenschutzstabes sowie der technischen Einsatzleitung. Alle am Einsatz Beteiligten stehen unter dieser Leitung.
„Diese dreitägige Übung hat alle Beteiligten aufgrund der Intensität und des kollegialen Coachings durch die Fachleute des NLBK enorm weitergebracht, sei es bei der Kommunikation untereinander, der Priorisierung von Aufgaben oder der Zusammenarbeit mit externen Fachberatern. Wir hatten ein wirklich hochmotiviertes Team, sowohl im Stab als auch in der Fernmeldezentrale und konnten viele Erkenntnisse für unsere Arbeit mitnehmen. Die Übung hat uns selbstverständlich auch aufgezeigt, dass wir weiter lernen müssen“, berichtet Fabian Laaß, Leiter des Referats Landrat, Kreistag und Öffentlichkeitsarbeit, der die Leitung des Katastrophenschutzstabs während der Übung übernahm.
Feedback fließt in zukünftige Planungen ein
Das Feedback der Fachleute des NLBK werde nun in die weiteren Planungen der Unteren Katastrophenschutzbehörde einfließen.

