Peine. Zum 500. Jubiläum des Lutherschen Thesenanschlags in Wittenberg war der gestrige Reformationstag erstmals bundesweit ein Feiertag. Die Kirchengemeinden im Landkreis Peine feierten das Jubiläum gebührend in zahlreichen Gottesdiensten.
Viele Musikgruppen und Chöre sorgten für einen festlichen musikalischen Rahmen. In der fast voll besetzten St.-Jakobi-Kirche in Peine gedachten die Gemeindeglieder gemeinsam mit der Friedenskirchengemeinde und St.-Petrus Stederdorf dem besonderen Anlass. „Die Zeit war reif. Luthers Ideen zur Erneuerung der Kirche fielen damals auf fruchtbaren Boden“, bekräftigte Pastor Markus Lenz aus der Friedenskirchengemeinde zu Beginn. Eröffnet mit lauten Hammerschlägen beleuchteten Superintendent Dr. Volker Menke, Kirchenvorsteherin Ute Ebel und Pastorin Anja Jäkel verschiedene Thesen des Reformators. Das Abendmahl und der Segen schlossen den Gottesdienst ab. Im Anschluss wartete ein Lutherschmaus auf die Gäste.
Gelegenheit, eigene Thesen und Glaubenssätze auf Papier zu bringen, hatten die Besucher des regionalen Gottesdienstes in der Solschener St.-Pancratii-Kirche. Nach einem Gottesdienst, den Pastorin Irmtraud Schliephake gemeinsam mit ihren Kollegen aus Groß Ilsede, Pastor Walter Faerber, Klein Ilsede, Pastor Carsten Warncke, und Bülten, Pastor Martin Blasig, zu Lutherworten gestaltet hatte, luden die gerade ausstellenden Kalligraphiekünstler zu einer Schreibperformance ein. Alle Interessierten konnten auf einer zehn Meter langen Papierbahn ihre Gedanken zum Glauben aufschreiben.
Die Besucher konnten gemeinsam mit den Künstlern ihre Fähigkeiten in der Kalligraphie testen. Foto: Kirchenkreis Peine
Nachmittags blieb dann im alten Speicher des Gutes Hofschwicheldt kein Platz frei. Die Gemeinden Berkum, Handorf, Rosenthal und Schwicheldt feierten dort auf Einladung von Familie Schneider gemeinsam ihren Gottesdienst. Pastor Titus Eichler verlas Lutherbriefe zur Taufe, zur Zeit als Professor in Wittenberg und schließlich zum berühmten Ausspruch: „Ich stehe hier und kann nicht anders“. Die Besucher waren aufgefordert, selbst Zettel mit dem Anfangssatz „Ich glaube…“ zu beschriften. „Es ist wichtig, sich das immer wieder in Erinnerung zu rufen“, sagte Pastor Eichler. Nach dem Segen gab es bei Kaffee und Kuchen noch reichlich Gelegenheit zu angeregten Gesprächen.
Der alte Speicher auf dem Gut Hofschwicheldt war voll besetzt. Foto: Kirchenkreis Peine
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