Klinikum Peine führt diese Knie-OP erstmalig in Deutschland durch

Das eingesetzte Implantat kommt ohne Zement aus.

Besuch des Patienten Heiko Dieterich (Mitte) zu einer Kontrolluntersuchung in der Sprechstunde bei Professor von Engelhardt (links) und Rewenda Rohde (rechts).
Besuch des Patienten Heiko Dieterich (Mitte) zu einer Kontrolluntersuchung in der Sprechstunde bei Professor von Engelhardt (links) und Rewenda Rohde (rechts). | Foto: Klinikum Peine gGmbH

Peine. In der Klinik für Unfallchirurgie, Orthopädie und Sportmedizin hat das Team um Professor Lars Victor von Engelhardt eine besonders fortschrittliche Operation durchgeführt. Das Klinikum Peine sei das erste Krankenhaus in Deutschland, welches bei einem Patienten eine zementfreie Versorgung mit der Sphere Knieendoprothese durchgeführt hat. Das berichtet das Klinikum in einer Pressemeldung.



„Knie-Endoprothesen werden in den allermeisten Fällen über eine Zementschicht mit dem Knochen verankert. Neuartige, zementfreie Knieendoprothesen weisen dagegen knochenseitig bioaktive Materialien mit einer rauen, wabenartigen Struktur auf. Damit wird der Knochen imitiert, so dass der menschliche Knochen mit dem Implantat zusammenwächst. Eine solche biologische Fixierung bietet insbesondere für aktive Menschen mit einer hohen Belastung eine langlebige Knochen-Implantat-Verbindung,“ berichtet von Engelhardt.

Vorteile liegen auf der Hand


Das Klinikum Peine nutzt dabei sogenannte Sphere Implantate, eine besonders physiologische Knieendoprothese. Für Prof. von Engelhardt liegen die Vorteile dieser Prothesen auf der Hand: „Neben einem natürlichen Bewegungsspiel sowie Kniegefühl haben diese Prothesen einen minimalisierten Verschleiß und eine hohe Gelenkstabilität.“

Das Klinikum Peine verwendet diese hochwertigen Implantate schon länger in der zementierten Form. Nun wurde dieses Implantat in der zementfreien Variante erstmalig in Deutschland im Klinikum Peine eingebaut. Diese Operation erfolgte bei einem 48 Jahre alten, dynamischen Patienten. Neben Arthroseschmerzen, die ihn in der Mobilität nahezu vollständig einschränkten, litt er vor allem an Instabilitätsbeschwerden aufgrund einer alten Kreuzband- und Knorpelverletzung, die er sich bei einem Fußballspiel zuzog. Der Patient ist technisch sehr interessiert. Er hat sich ungewöhnlich gut informiert und sich daher bewusst für das Klinikum Peine entschieden.

Hohes Aktivitätsniveau des Patienten


Prof. von Engelhardt erwähnt, dass das hohe Aktivitätsniveau des Patienten ausschlaggebend für die Entscheidung zu einer zementfreien Versorgung war. „Würde ich in der Haut des Patienten stecken, würde ich keine andere Versorgung wollen“, so Prof. von Engelhardt. Bereits vor 25 Jahren hat der Chefarzt am Universitätsklinikum Bonn erste Erfahrungen in der zementfreien Knieendoprothetik gesammelt. Im Laufe der Jahre war dieses Thema für ihn immer wieder präsent. Vor zwei Jahren hatte er sich in Chicago mit führenden Anwendern zementfreier Versorgungskonzepte ausgetauscht. Insbesondere die guten Studien- und Register-Ergebnisse aus dem angloamerikanischen Raum bewegten ihn schließlich dazu, diese nun auch am Klinikum Peine anzubieten.

Nach einem viertägigen Aufenthalt konnte der Patient schließlich das Klinikum Peine wieder verlassen. Voller Dankbarkeit habe er sich schriftlich an das Qualitätsmanagement gerichtet: „Das Klinikum Peine ist toll! Ein ganz besonderer Dank geht an das Team von Professor Dr. von Engelhardt, welche mir mit einer hervorragenden und innovativen OP wieder mehr Lebensqualität geschenkt haben. Ein weiteres Dankeschön möchte ich richten an das Team der Station, welches mir ein überaus gut versorgtes Aufenthaltserlebnis bereitet hat. Immer freundlich, immer hilfsbereit, immer kompetent! Danke!“, so das Zitat in der Pressemitteilung.