Klein Ilsede. Weihnachten im Stall wie vor 2000 Jahren hieß es am Heiligabend schon zum 13. Mal in Klein Ilsede.
Da die Kirche im Ort sehr klein ist, man aber allen Gottesdienstbesuchern gerecht werden wollte, hatte Pastor Dr. Joachim Jeska die Idee, das traditionelle Krippenspiel in die Scheune des Hofes Ebeling zu verlegen. Ein absoluter
Renner, wie sich bald herausstellte. Auch an diesem Heiligabend blieb wieder kein Strohballen frei. Statt Orgelklängen begleitete Marie-Kristin Klar den Gottesdienst mit der Gitarre.
Da die Pfarrstelle in Klein Ilsede nach der Verabschiedung Jeskas in Richtung Osnabrück vakant ist, hatte Pastorin Marieta Blumenau das Krippenspiel geschrieben und mit den Vorkonfirmanden einstudiert. Zum Team gehörten auch Hirtenhund Sam und Pony Teddy, die von ihren Besitzerinnen Carolin und Ronja zur Verfügung gestellt wurden. Die Jugendlichen zeichneten den Weg Marias und Josefs in den Stall nach. Der Wirt bot sogleich Obdach und Hilfe bei der Geburt an und die Engel wiesen den drei Hirten den Weg zur Krippe. Die teils langen Texte hatten die Vorkonfirmanden bestens gelernt. „Fürchtet euch nicht! Die Weihnachtsbotschaft ging zuerst an die Hirten, denn auch sie haben Angst vor dem Neuen, das Weltbilder verschwimmen lässt. Unseren Alltag durchzieht die Terrorangst, die seit Dienstag auch in Deutschland ganz real geworden ist“, sagte Vikarin Sandra Roland in ihrer Predigt mit Bezug auf den Anschlag in Berlin kurz vor dem Fest. Doch man dürfe sich nicht von der leise tröpfelnden Angst überwinden lassen. „Jetzt ist Weihnachten und Gott will zu dir, unbedingt, weil er dich so sehr liebt“, gab die Vikarin der
Hoffnung Ausdruck.
Die Besucher des ungewöhnlichen Gottesdienstes waren begeistert und die tolle Resonanz gab dem Konzept, außerhalb der Kirche zu feiern, einmal mehr Recht. Die tolle Leistung der Darsteller belohnten die Zuschauer mit reichlich Applaus, bevor sie sich wunderbar weihnachtlich gestimmt auf den Weg in den Heiligen Abend machten.
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