Netzgipfel: fairer Umgang mit Grundbesitzern erwartet


Am 20. September 2018 will Bundeswirtschaftsminister Altmaier beim Netzgipfel in Berlin den festgefahrenen Stromnetzausbau wieder in Gang schieben. Symbolfoto: Anke Donner
Am 20. September 2018 will Bundeswirtschaftsminister Altmaier beim Netzgipfel in Berlin den festgefahrenen Stromnetzausbau wieder in Gang schieben. Symbolfoto: Anke Donner | Foto: Anke Donner

Peine/Berlin. Am 20. September 2018 will Bundeswirtschaftsminister Altmaier beim Netzgipfel in Berlin den festgefahrenen Stromnetzausbau wieder in Gang schieben. Der Interessenverband Suedlink e.V., der über 150 direkt von der SuedLink-Trasse betroffene Grundeigentümer vertritt, sieht dringenden Bedarf, hier auch die direkt vom Netzausbau betroffenen Grundbesitzer mitzunehmen.


Die seit den 1960er Jahren gezahlten Einmalentschädigungen seien für die SuedLink-Stromautobahn als Hauptschlagader der Energiewende nicht mehr zeitgemäß, berichtet Hans-Werner Behrens, Vorsitzender des Interessenverbandes Suedlink e.V., in einer Pressemitteilung.

In einer Beispielrechnung habe der Interessenverband deutlich gemacht, dass Netzbetreiber infolge Mitwirkens der Grundeigentümer während des Trassenbaus eine Baubeschleunigung erzielen und so Kosten für Noteingriffe ins Stromnetz (Redispatch) in einer Größenordnung sparen könnten, die die Forderungen der Grundbesitzer nach regelmäßig wiederkehrenden Zahlungen deutlich überkompensieren würden. Gleichzeitig würden auch die Stromkunden nachhaltig entlastet.

Vergütung müsse angepasst werden


Die Suedlink-Trasse liege im Verantwortungsbereich des Netzbetreibers TenneT, eine 100 prozentige Tochter des holländischen Finanzministeriums. Das Unternehmen verdiene damit viel Geld, nämlich gesetzlich garantierte Renditen von aktuell jährlich mindestens neun Prozent des eingesetzten Kapitals. Das sei ihm gegönnt, wie der Interessenverband meint - aber nur, wenn die Grundbesitzer, in deren Flächen die neue Stromautobahn verlegt werden sollen, nicht mit einer Einmalentschädigung abgespeist werden, wie es vor 50 Jahren üblich war. Für die SuedLink-Leitung müsse die Vergütung an die Entwicklung im 21. Jahrhundert angepasst werden - wie auch 2015 bei „Ab in die Erde“.


Der Interessenverband vertrete die Basis der Grundbesitzer, behalte dabei aber auch die Belange der Stromkunden und Netzbetreiber im Blick. Das müsse sich keineswegs ausschließen. Der Interessenverband erwarte von Minister Altmaier, dass er beim Netzgipfel endlich den politischen Durchbruch bei der Beschleunigung des Stromnetzausbaus schafft. Wenn die Interessen der betroffenen Grundbesitzer nicht berücksichtigt würden, sehe sich der Interessenverband beziehungsweise seine Mitglieder in der Pflicht, Gerichte zu bemühen, um ihr Recht am Eigentum zu schützen. Viel kostbare Zeit würde sinnlos vergeudet.

Der Verbandsvorsitzende Behrens erinnert an die im Koalitionsvertrag vereinbarte Prüfung auf wiederkehrende Zahlungen und hofft, dass alle hier eingebundenen Länderminister und Bundesminister Altmaier die Vorteile eines gemeinsamen Miteinanders erkennen.


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