Solschen. Ein Abschied nach über zwei Jahrzehnten fällt schwer. Hängen doch viele Erinnerungen an der Arbeit in den zurückliegenden 20 Jahren. So verlässt Pastorin Irmtraud Schliephake ihre Gemeinden in Groß Bülten und Solschen mit Stedum auch sehr ungern. „Die seelsorgerliche Lebensbegleitung war mir immer ein Herzensanliegen. In der langen Zeit hier vor Ort habe ich zum Teil vier Generationen einer Familie begleitet, in schweren und in schönen Stunden. Das macht mich auch im Rückblick sehr froh und verbindet mich mit den Menschen“, bekräftigt die scheidende Pastorin. Dies berichtet der evangelisch-lutherische Kirchenkreis Peine in einer Pressemitteilung.
Im April 1999 hat sie die Pfarrstelle angetreten. Ihr Mann war bereits im Vorjahr dort eingeführt worden. Nach der Elternzeit ab Februar 2000 teilten sich die beiden die Pastorenstelle wochenweise und versuchten so, allen Ansprüchen gerecht zu werden, litt doch besonders Groß Bülten noch unter der erst 1997 weggefallenen eigenen Pfarrstelle.
Arbeit mit Kindern und Jugendlichen
„Einer meiner Schwerpunkte war von Beginn an die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen. Gemeinsam mit meinem Mann und den Teams habe ich an der Konzeption für die drei Kindergärten mitgewirkt und die bis heute sehr beliebten Kindergarten-Gottesdienste in der Kirche eingeführt. So erleben die Jüngsten Wertschätzung in der Gemeinde: sie können die Kirche in Ruhe entdecken und wachsen in kindgerechte Gottesdienste mit der Zeit hinein“, erklärt Schliephake.
Selbstverständlich widmete sich die Seelsorgerin aber auch den älteren Gemeindegliedern. Sie hatte die Idee der quartalsweisen Geburtstagskaffeetafeln mitgebracht und mit großem Erfolg in Solschen und Groß Bülten eingeführt. Beliebt bei den Senioren ist auch die Ü-80-Advents-Abendmahlsfeier. Zu den Jubiläums-Konfirmationen kamen die Senioren sehr gerne. Am Pfingstsonntag wird seit einigen Jahren auch die Feier der Eisernen Konfirmation miteinander begangen.
Freude an der Konfirmandenarbeit
„Sehr große Freude hatte ich in der Konfirmandenarbeit. So haben wir einmal eine Radiosendung auf Anfrage von ffn gestaltet, bei der die Taufsprüche im Mittelpunkt standen. Wir haben die Themen „Fair-Naschen“ und Klimaschutz schon seit Jahren bewegt, mit den Konfis Obst aus dem Pfarrgarten verarbeitet, ihnen aber auch ein solides Handgepäck in christlicher Tradition mit auf den Weg gegeben“, erinnert sich die Pastorin.
In Erinnerung werden ihr auch die bewegenden Konzerte in den Gotteshäusern bleiben sowie die ungezählten Aktionen, um Spenden für die Erneuerung der Glocken in der St.-Pancratii-Kirche zu sammeln, bei denen so viele mitgewirkt haben.
Der Abschied fällt der Pastorin nicht leicht, hat sie ihren Beruf doch immer als Berufung mit Herz und Seele gelebt. „Leider gibt es gesundheitliche Gründe, die mich inzwischen mehr einschränken, als mir lieb ist. Mit den verbleibenden Kräften kann ich meinen eigenen Ansprüchen an Verlässlichkeit und Engagement nicht gerecht werden und mache daher mit meiner Beurlaubung eine Zäsur“, erläutert Schliephake.
Wer sich von der beliebten Seelsorgerin verabschieden möchte, hat dazu am Sonntag, 2. Februar, um 15 Uhr, in der St.-Pancratii-Kirche in Solschen Gelegenheit. Dann wird Superintendent Dr. Volker Menke Pastorin Schliephake in einem feierlichen Gottesdienst verabschieden.
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