PB-Fraktion will Einzelhandelskonzept fortschreiben


Die Peiner Fußgängerzone.  Foto: Frederick Becker
Die Peiner Fußgängerzone. Foto: Frederick Becker | Foto: Frederick Becker

Peine. Der PB-Ratsherr Karl-Heinrich Belte nimmt zum Einzug eines E-Center in das Lindenquartier kritisch Stellung. Er zweifelt an, dass mit dem derzeitigem Einzelhandelskonzept die Einkaufssituation in Peine verbessert werden kann.


"Bisher liegen uns als Ratsfraktion keine „öffentlichen Unterlagen und Informationen“ zum aktuellen Sachstand der Verhandlungen vor, insofern können wir auch nur auf die Presseberichte eingehen und - nur anhand dieser Berichte - die möglichen Auswirkungen kommentieren":

Wir veröffentlichen die Stellungnahme hier ungekürzt und unkommentiert:


Was bedeutet dieser mögliche Wechsel, welche Folgen müssen auch gesehen werden?

Die Lebensmittel-Einkaufssituation der Kernstadt hat sich in den letzten Jahren deutlich verschlechtert, insofern wäre ein Verbleib des E-Centers in der Innenstadt grundsätzlich positiv. Für Edeka geht es aber bei einem Standortwechsel sicherlich nur um die Verbesserung der eigenen Verkaufslage und hierbei muss man auch die Auswirkungen auf das Lindenquartier und für die Kundschaft aus der Südstadt sehen!

Mit dem Standortwechsel des E-Centers dürfte der größte Teil der neuen Flächen im Lindenquartier „belegt“ ein. Damit ergibt sich auf dieser Fläche nicht die gewünschte Verbesserung der Einkaufssituation, denn das Warenangebot eines E-Centers entspricht leider nicht dem „fehlenden“ Kaufhaus. Ein E-Center braucht sicherlich auch den Großteil der - angeblich vorgesehenen - 270 Parkplätze für seine neue Kundschaft, die keine langen Wege beim Einkauf haben möchte. Welche Fläche(n) und Parkflächen bleiben dann noch für die „weiteren“ Geschäfte?

Es soll noch einen kleinen Elektromarkt geben. Die verbleibende (geringe) Platzgröße und die Konkurrenzsituation des E-Centers könnten für ein solches (kleines) Geschäft aber problematisch sein! Darüber hinaus dürfte es dann nur noch eine geringe Restfläche für die - von den Bürgern ebenfalls gewünschten - Bekleidungsgeschäfte beziehungsweise für Gastronomie et cetera geben

Insgesamt gesehen: Wir brauchen in der Filetlage unserer Stadt eine deutlich bessere Kaufsituation und eine Einkaufslandschaft mit Atmosphäre und Attraktivität, die sich abhebt von den immer gleichen Situationen der umliegenden Städte.

Gemäß den Presseinformationen ist jedoch leider nicht erkennbar, dass die Fläche des Lindenquartiers die notwendige Verbesserung der derzeitigen Einkaufssituation bewirken kann oder wird. Es bieten sich daher die seit geraumer Zeit diskutierten und nahen Flächen der Alten Mälzerei und der Firma Langkopf für die dann notwendige Ergänzung an. Damit könnte sowohl der gegebenenfalls drohende Leerstand auf dem Friedrich-Ebert-Platz, als auch die Verwendung der - schon sichtbaren - Brachen bestens geregelt werden.

Für eine solche Problemlösung brauchen wir aber dann ein zeitgerechtes Einzelhandelskonzept beziehungsweise die schnelle Fortschreibung des bisherigen Konzeptes. Die Stadt hat in 2009 eine Fortschreibung des Einzelhandelskonzepts (Vereinfacht: Bestimmung der Sortimente und Verkaufsbereiche für den Einzelhandel in Peine) unter Mitwirkung der Kaufleute vorgenommen und dann gegen die Stimmen der PB-Fraktion - beschlossen. Schon damals war die Fortschreibung aber nicht zukunftsweisend, sondern nur die Fortsetzung einer Bestandssicherung.

Danach gibt es die wesentlichen Verkaufsmöglichkeiten und Sortimente nur in der „Fußgängerzone“ von Adler (ehemals Diekmannn) bis zum Marktplatz. Dieser Bereich stellt damit eine erhebliche Schutzzone für den Verkauf in unserer Stadt dar. Ein Anschluss der Südstadt durch die Einbeziehung des Friedrich-Ebert-Platzes oder anderer Straßen (zum Beispiel der Seitenstraße wie der Echternstraße, Marktstraße und des Hagenmarktes) wurde von der politischen Mehrheit leider abgelehnt.

Die Stellungnahme von Rot/Grün in der Presse vom 17. Juni („Einzelhandelskonzept steht nicht zur Debatte“), wiederholt daher nur die alte Beschlusslage beziehungsweise eine altbekannte Meinung dieser Fraktionen und ist eine „Mauer-Haltung“.

Die Erwartungen der Bürgerinnen und Bürger an das neue Einkaufszentrum sind hoch, doch wenn man die bisherigen Planungen und Informationen der Presse nimmt, sieht das Ganze bisher leider enttäuschend und nicht Erfolgversprechend aus; das heißt wenn das neue Einkaufszentrum so - wie in der Presse beschrieben - gebaut werden sollte, bedarf es einer erweiterten und aktuellen Betrachtung der Einkaufslage und es muss unbedingt über Veränderungen des Einzelhandelskonzeptes unter Einbeziehung aller Baumöglichkeiten am Friedrich-Ebert-Platz, gesprochen werden.

Wir werden daher in Kürze diese „Neubetrachtung“ (Fortschreibung) des Einzelhandelskonzeptes beantragen.

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https://regionalpeine.de/lindenquartier-e-center-wird-grossteil-der-flaeche-belegen/


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