Peine: Fast die Hälfte der Neuinfektionen sind wohl Partyurlauber

Das Gesundheitsamt des Landkreises Peine komme derzeit gut mit der Kontaktverfolgung klar. Eine hohe Inzidenz mit vielen Kontakten könnte man ohne Hilfe jedoch nicht bewältigen.

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(Symbolbild) | Foto: Nick Wenkel

Peine. Im Zeitraum vom 5. bis zum 11. August gab es in Peine 15 Neuinfektionen. Davon sind sechs auf Reiserückkehrer zurückzuführen, wie der Landkreis Peine auf Anfrage unserer Online-Zeitung mitteilt. Zwölf enge Kontaktpersonen dieser Reiserückkehrer befinden sich in Quarantäne. Peine ist derzeit mit einem Wert von 11,9 der Landkreis mit der niedrigsten Inzidenz in der Region. Am 11. August, dem Ende des Bezugszeitraums für diese Anfrage, betrug die Inzidenz 7,4.


Die Personen seien ausnahmslos aus dem Ausland heimgekehrt, erklärt der Landkreis Peine weiter. Landkreissprecher Fabian Laaß erläutert: "Die Reiseziele waren durchaus auch in Corona-Risikogebiete, vor allem auf die Balearen. Die bisherigen Infektionen betreffen überwiegend junge Erwachsene, die sich in Urlaubsorten mit sogenannten Partymeilen oder Partybooten aufhielten. Dazu zählen auch Fälle aus Nichtrisikogebieten, beispielsweise Bulgarien und Kroatien." Probleme mit Reiserückkehrern und den vielfältigen Melde- Test- und Quarantänepflichten seien bisher die Ausnahme gewesen: "Das Bewusstsein der Reiserückkehrer für die aktuellen Meldepflichten und Quarantäneregeln ist hoch, nur in wenigen Fällen muss gemahnt werden, diesen nachzukommen."

Für die weitere Kontaktverfolgung sieht sich das Gesundheitsamt des Landkreises Peine indes - ebenso wie im vergangenen Jahr, wie der Landkreis betont - gut aufgestellt. "Zurzeit sind die Zahlen so niedrig, dass mit dem vorhandenen Personal die Kontaktnachverfolgung bewältigt werden kann. Hilfestellung gibt es aus der gesamten Kreisverwaltung über eine Rufbereitschaft, um flexibel reagieren zu können." Dieses Verfahren habe sich in der Pandemie bewährt, "auch wenn es eine große Belastung nach der vollständigen Aufnahme der Verwaltungsdienstleistungen mit sich bringt", hebt Laaß hervor. Aktuell seien im Gesundheitsamt des Landkreises Peine 21 Personen zusätzlich zum Stammpersonal eingesetzt, "allerdings nicht speziell für das Thema „Kontaktnachverfolgung“, sondern für das gesamte Aufgabenspektrum der Pandemie", fügt der Landkreissprecher hinzu.

Wann wird es dem Gesundheitsamt zu viel?


Die Frage, ab wann das Gesundheitsamt wieder Hilfskräfte benötigt, lasse sich nicht mit einer Inzidenzzahl beantworten. "Da Veränderungen in den Infektionen auch immer verbunden sind mit einer Anpassung der Corona-Regeln (insbesondere bezüglich der Kontakte), bedingen sich beide Punkte. Im letzten Jahr gab es sehr hohe Inzidenzen, aber dafür wenig Kontakte. Das konnte mit Unterstützung auch vom Bund und Land gemeistert werden", beschreibt Laaß. Nun gebe es niedrige Inzidenzen, aber viele Kontakte. "Das kann mit Unterstützung aus der eigenen Behörde bewältigt werden. Eine hohe Inzidenz mit weiterhin vielen Kontakten würden das bisherige System überfordern."


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