Peine. Nun ist es amtlich: Der Polizeihundesportverein Peine e.V. (PHSV) soll sein Vereinsheim abreißen. Eine entsprechende Verfügung wurde dem Verein kürzlich von der Stadt zugestellt. „Das Weiterführen des Vereins wird sehr schwierig, wenn nicht unmöglich, wenn das Vereinsheim abgerissen ist. Finanziell gesehen wäre es der Ruin", erläutert Silke Schöner, eine Verantwortliche des PHSV, auf Anfrage unserer Online-Zeitung.
Kürzlich habe dieStadt Peine aufgrund der fehlenden Baugenehmigung dem Verein eine Abrissverfügung zugestellt. „In vorherig geführten Gesprächen mit der Stadt Peine ging es ursprünglich um das geplante Baugebiet in der Nähe des Vereinsgeländes. Wir haben unsere Sorge mitgeteilt, dass wir mit Klagen wegen Lärmbelästigung durch Hundegebell zu rechnen haben, da vor etlichen Jahren ein Anwohner, der aber noch weiter entfernt wohnt, genau aus dem Grund geklagt hat", erinnert sich Silke Schöner.DieÜbungszeiten des PHSV sinddemnach hauptsächlich am Wochenende, Veranstaltungen würdenentsprechend ebenfallsan den Wochenenden statt.
Beide Akten lückenhaft?
„2002 haben wir sogar ein Schreiben von der Stadt Peine bekommen, dass wir auf jeden Fall auf dem Gelände bleiben dürfen und die Käufer einen entsprechenden Eintrag in das Grundbuch bekommen, dass sie die Lärmbelästigung durch Hundegebell hinnehmen müssen", so Schöner. Doch nun, rund 16 Jahre später, sieht das alles anders aus. Auf das damalige Schreiben hätte der PHSV sich demnach auchim Gespräch mit Bürgermeister Klaus Saemann berufen. Dieser habejedoch gemeint, dass das Schreiben wertlos sei, erklärt Schöner. „Als wir das nicht akzeptieren wollten, wurde uns im weiteren Verlauf vom Bürgermeister mitgeteilt, dass bei der Stadt keine Baugenehmigung für das Vereinsheim vorliege. Wir haben daraufhin Akteneinsicht bei der Stadt Peine beantragt und auch genommen. Es stellte sich heraus, dass unsere Akte wie auch die der Stadt Peine lückenhaft ist", so die Vereinsangehörige.
Den Bürgermeisterüberzeugen
In der Akte der Stadt Peine hätteman demnach ein Originalfoto desVereinsheims vorgefunden, so wie es heute dort noch steht, mit handschriftlichem Datum vom 18. Februar 1977. Würde heißen: „Die Stadt Peine weiß von der Existenz des Vereinsheims seit über 40 Jahren", wie Silke Schöner erklärt. Wäre der Bau rechtswidrig, hätte die Stadt demnach bereits 1977 tätig werden müssen. Aufgrund der erhaltenen Abrissverfügung hätte der PHSVeinen Rechtsanwalt zu Hilfe genommen, wie auch die Öffentlichkeit über dieSituation unterrichtet. DieHoffnung seies nun mithilfe des Drucks aus der Öffentlichkeit, den Bürgermeister von der Abrissverfügung abzubringen.
„Finanziell wäre es der Ruin"
Sollte das Heim abgerissen werden, stehe es derweil auch schlecht um den Verein. Denn: „Das Weiterführen des Vereins wird sehr schwierig, wenn nicht unmöglich, wenn das Vereinsheim abgerissen ist. Finanziell gesehen wäre es der Ruin. So viel Eigenkaptital wie voraussichtlich benötigt wird, steht dem Verein nicht zur Verfügung. Den Mitgliederbestand muss man auch verfolgen", erklärt Silke Schöner. Des Weiteren wäre derÜbungsbetrieb in den Wintermonaten und bei schlechtem Wetter nur sehr eingeschränkt durchführbar. Veranstaltungen auszurichten, wäre demnach unmöglich. „Da wir aber keinerlei finanzielle Unterstützung bekommen sondern sich unser Verein ausschließlich durch die Mitgliedsbeiträge und die Austragung von Veranstaltungen finanziert, sehen wir finanziell gesehen auch keine Zukunft", so Schöner abschließend.
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